Thema: Numismatik in der Presse (Vereine)
Richard Am: 20.01.2010 18:10:24 Gelesen: 12962# 6@  
Antike Münzen und ganz neue Euros - 34 Aussteller und 500 Gäste

Von Robert Neuber

Allgemeine Zeitung, Bad Kreuznach (13.01.10) - Der zweite Sonntag im Januar hat sich ganz offensichtlich im Terminkalender der Münzfreunde einen festen Platz erobert: Trotz Wintereinbruch kamen wieder 34 Aussteller und rund 500 Gäste zur 17. Münzbörse, die der Briefmarken- und Münzenclub Michelin sowie der [/b]Briefmarken- und Münzensammlerverein Sponheim und Umgebung[/b] im Casino der Michelin Reifenwerke ausgerichtet hatten.

Das Angebot umfasste Geldstücke aus rund 2000 Jahren und reichte von antiken Münzen aus Byzanz bis zu den Kursmünzensätzen der gerade neu hinzu gekommenen Euroländer Slowenien, Zypern und Malta. Traditionell hoch im Kurs stand wieder die Kaiserzeit, die als Inbegriff der guten alten Zeit, aber auch wegen ihrer sehr attraktiven Stücke überaus begehrt ist. Auch der seit drei Jahren kontinuierlich ansteigende Goldpreis machte sich auf der Börse bemerkbar: "Es wurden einige Goldmünzen zum An- und Verkauf angeboten", sagte Vorsitzender Bernhard Haas vom Sponheimer Münzsammlerverein, der sehr erfreut ist, dass der Trend zum Münzsammeln stabil ist. Im Gegensatz zum Briefmarkensammeln, bei dem die Jugend fehlt, steigen hier sogar jüngere Sammler um die 30 oder 35 Jahre ein.

Neueinsteigern empfehlen die Experten den Kauf der deutschen Gold- und Silber- oder Gedenkmünzen, die als offizielles Zahlungsmittel in jedem Fall ihren Geldwert behalten und auf Zuwachs hoffen lassen. Jährlich werden mehrere Motive herausgegeben, die etwa als 10-Euro-Silbermünze Persönlichkeiten, große Städte oder besondere Ereignisse würdigen. Die aktuelle 2-Euro-Gedenkmünze führt die Bundesländer Serie mit "Bremen - Rathaus und Roland". Reine Motivsammler können sich bei ihrem Geldinstitut die Münzen besorgen, wer aber auf möglichst große Wertsteigerung spekuliert, muss von jeder Münze alle fünf Buchstaben besitzen.

Keinesfalls, so Haas, sollte man auf die Lockvogelangebote in Zeitschriften hereinfallen, die einen hohen Wertzuwachs suggerieren. Meist werde man dabei mit Medaillen bombardiert, die keinerlei Sammlerwert haben. Er habe schon vielfach erlebt, dass Leute für viel Geld solche vermeintlich wertvollen Sammlungen angelegt hätten, die dann später nur noch einen Bruchteil ihres Kaufpreises wert gewesen seien. "Bei einem besonderen Ereignis, etwa einem neuen Papst, werden viele solcher Medaillen auf den Markt geschüttet und auch gekauft", weiß Horst Korz vom Vorstand der Sponheimer Sammler. Wenn dann der nächste Papst gewählt wird, steigt die Medaille entgegen landläufiger Meinung nicht im Wert - ganz im Gegenteil: "Die bekommt man nicht mehr los", warnen die Fachleute. Medaillen seien nur interessant, wenn man eine Beziehung dazu habe und sie als persönliches Erinnerungsstück behalten wolle - wie etwa die Kreuznacher Medaillen "700 Jahre Stadtrechte", "900 Jahre Planig" oder "125 Jahre Landkreis", die auch auf der Börse angeboten wurden.

Ein ganz besonderes Stück präsentierte stolz Börsen-Stammgast und Michelin-Sammler Pierre Chatelain: Eine Goldmünze mit "Reifenmännchen", die im vergangenen Jahr zur Eröffnung des Michelin Museums "L´ Aventure Bibendum" in Clermont-Ferrand herausgegeben wurde.



Pierre Chatelain, Horst Korz (Sponheim), Werner Scholtes (Münzenclub Michelin), Bernhard Haas (Sponheim) präsentieren ihre Sammlerstücke. (Foto: Heidi Sturm)

(Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/region/bad-kreuznach-bad-sobernheim-kirn/stadt-bad-kreuznach/8212106.htm)
 
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