Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 22.03.2008 21:59:50 Gelesen: 134081# 3@  
Köhler knackt Umsatzrekord - Bei der 332. Briefmarkenauktion werden 10,4 Millionen Euro gezahlt

Von Joachim Atzbach

Main-Rheiner (17.03.08) - Wenn man mit 10,4 Millionen Euro gerade die Umsatz-Rekordmarke geknackt hat, die eine Briefmarkenauktion in Deutschland jemals erzielen konnte, hat man natürlich allen Grund mit sich und der Welt zufrieden zu sein.

Und das ist Dieter Michelson, dem Geschäftsführer von Deutschlands ältestem Briefmarken Auktionshaus Heinrich Köhler anzuhören. "Ein Meilenstein für unser Haus", blickt er stolz auf die vergangene Auktionswoche zurück. Mit 9700 Losen zu einem Gesamtstartpreis von 7,8 Millionen Euro belegt die 332. Köhler-Auktion auch in dieser Hinsicht den Spitzenplatz der hundertjährigen Haus-Geschichte.

Für die weltweite Philatelistengemeinde war die Landeshauptstadt vergangene Woche also so etwas wie der Nabel, um den sich alles dreht. "Wir hatten unter den 3000 an der Auktion Beteiligten Bieter von Neuseeland bis Japan und den USA, aber auch viele aus dem lateinamerikanischen Raum, da dieser einen Schwerpunkt in der Frühjahrsauktion einnahm", resümiert Dieter Michelson.

Briefmarken sind immer ein Stück Zeitgeschichte. Und auch hier kann die Frühjahrs-Auktion 2008 besonderes vorweisen: Am 12. Juli 1840 sandte eine junge Bremerin ihrer in England als Au-pair arbeitenden Freundin einen Brief. Da zu jener Zeit in ihrer Heimatstadt, im Gegensatz zum Zielland England, Briefmarken noch unbekannt waren, musste der mit dem Transport beauftragte Schiffskapitän in London nachfrankieren. Womit der älteste bekannte, mit einer "One-Penny-Black"-Marke versehene deutsche Brief seine Adressatin erreichen konnte: auf dem Anwesen der Ur-,Ur-, Urgroßmutter von Lady Diana Spencer.

Der schwedisch-deutsche Philatelist Jakob von Uexküll, bekannt auch als Stifter des Alternativen Nobelpreises, steigerte vergangenen Samstag diesen post-historischen Urknall für 11000 Euro. Der Schätzpreis hatte ursprünglich bei 1000 Euro gelegen.

Den Auktions-Rekordpreis mit einem Zuschlag von 160000 Euro erzielte das Blockstück einer sehr seltenen Ein-Reales-Briefmarke mit dem spanischen Wappen aus dem Jahr 1854. Ein auf das spanisch-lateinamerikanische Sammelgebiet spezialisierter New Yorker war dafür extra nach Wiesbaden gereist.

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3204758)
 
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