Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Stefan Am: 17.01.2012 20:05:24 Gelesen: 2443812# 388@  
@ DL8AAM [#387]

Pete, Du hattest bereits im April 2010 einen ähnlichen Beleg der LMF im BDPh-Forum [2] gezeigt. Hier lautete der String "ma8611-4-4511" (Brief zur Zustellung über TNT Essen, =ma4511). Damals vermuteste Du, dass die 4 möglicherweise für den TNT-Hub in Essen stehen könnte.

Seitens der Mail Alliance bestehen weiterhin vier Hubs: PIN Mail AG in Berlin, Citipost in Hannover, TNT Post in Bochum (ehm. Niederlassung in Essen) und Main-PostLogistik (?) in Würzburg.

Da auf meinem heutigen Beleg keinerlei Verweis auf eine Einschaltung von TNT zu finden ist [es sei denn, LMF tauscht mit der CITIPOST-Gruppe 'unsichtbar' über einen TNT-Hub aus], ist die damalige Idee vielleicht nicht zutreffend.

Ja, die Sendungen werden normalerweise "unsichtbar", d.h. ohne eine besondere Codierung ausgetauscht. In den Hubs kommen die Sendungen, in entsprechenden Kisten (bzw. teilweise in Kartons, z.B. bei großem Infopostaufkommen) rollwagenweise an und werden dort kistenweise auf andere Rollwagen umgepackt. Auf einen Rollwagen passen 3-4 Dutzend Kisten, abhängig vom Kistenformat.

Um das Zustellziel von E+2 bundesweit einzuhalten, werden die Sendungen in Kisten/ Kartons nachts bzw. in den Morgenstunden beim einspeisenden Briefdienstleister abgeholt, in den nächstgelegenen der vier o.g. Hubs gebracht, dort umgepackt und
a) von dort aus enweder über eine vorab definierte Tour zum zustellenden Briefdienstleister gebracht oder
b) zum Hub gefahren, der dem zustellenden Briefdienstleister am nächsten liegt. Dort wird wieder umgepackt und anschließend erfolgt die Verteilung der neu bestückten Rollwagen auf die entsprechende Tour, welche der Fahrer nutzt, um alle Briefdienstleister auf seiner Strecke anzufahren. Bei der Ankunft werden die Rollwagen bzw. Kisten ausgeladen (und ggf. neue Kisten mitgenommen). So erhält jeder zustellende Briefdienstleister die Rollwagen mit der für die Region bestimmten Sendungen.

Insbesondere die Variante b) frisst viel Zeit, da die Kisten per LKW o.ä. auf der Straße vom Briefdienstleister zum Hub, zwischen den Hubs und vom Hub zum zustellenden Briefdienstleister transportiert werden. Generell sollten diese überregionalen Sendungen nicht zu spät beim jeweiligen Briefdienstleister eintreffen, da i.d.R. normalerweise am Nachmittag bzw. frühen Abend mit der Sortierung der eingehenden Tagespost begonnen wird. Das Briefsortierzeitfenster ist meist recht begrenzt und das Briefsortierpersonal möchte normalerweise auch pünktlich Feierabend machen. ;-)

Gruß
Pete
 
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