Thema: Marken bestimmen: Ajman
drmoeller_neuss Am: 01.03.2012 13:03:12 Gelesen: 20542# 11@  
Zurück zu den Grundlagen: eine Briefmarke ist eine Gebührenquittung (genauer: "Inhabermarke" gemäß § 807 BGB), die auf den Brief als Nachweis für die im Voraus gezahlte Postgebühr geklebt wird. Wenn ein Postwertzeichen nur mit aufgedrucktem Stempel angeboten wird, kann es diesen Zweck nicht erfüllen. Das ist der grosse Unterschied zu den Stickerei-, Holz-, Plastik- und weiss-sonst-wer-was-Briefmarken zum Schaden der Sammler(-kasse), die zumindest theoretisch zur Frankatur verwendet werden können.
Nun haben die Ausgaben für Kleinstaaten wie Liechtenstein, Vatikan, Monaco, brit. Kleininseln, Faröer, Luxemburg und Bhutan prinzipiell eine Daseinsberechtigung, gibt es doch auch diesen Ländern eine Post und Bedarf nach Briefmarken. Bedarfsbelege aus Bhutan oder den arabischen Emiraten sind durchaus selten. Nach Jahren intensiver Suche habe ich jetzt endlich einen Bedarfsbrief aus Äquatorial-Guinea.
Grenzwertig sind schon die Ausgaben für Inseln und Forschungsstationen, auf denen sich vielleicht 20 Leute aufhalten. Nur Kuriositätswert haben Schwindel-Ausgaben von nicht existierenden Staaten wie Malakku Selatan (obwohl die in der Österreichischen Staatsdruckerei gedruckt wurden !).

Generell darf jeder sammeln, was er will. Ich erlebe es selbst immer wieder auf Tauschtagen, dass Überseemarken aus dem Bedarf besser weggehen als Bund- und Inflamarken.
Auch Adjman dürfte ein Thema für eine Ausstellungssammlung hergeben: Agenturausgaben, die niemals den Postschalter des Landes gesehen haben (vermute ich zumindest bei tendenziösen Motiven, die die religiösen Gefühle von Moslems verletzen), und dagegengestellt, Marken, die in wenigen Bogen an die Postschalter gelangt sind, und auf Bedarfsbelegen wie Paketkarten zu finden sind.
 
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