Thema: Marken bestimmen: Ajman
vozimmer Am: 01.03.2012 18:42:10 Gelesen: 20478# 15@  
@ thmshmml [#10]

vielen Dank, das Du mir zutraust zu definieren was Philatelie ist, aber das haben schon so viele vor mir erfolgreich gemacht, eine weitere Definition von mir braucht es da nicht.

Interessant finde ich folgende Aufzählung von Dir, was demnach keine Philatelie ist:

"Wenn wir die Grenze von Briefmarken zum Schaden der Sammler konsequent zögen, können wir die Sammelgebiete Liechtenstein, Vatikan, Monaco, brit. Kleininseln, Faröer, Luxemburg genauso zumachen wie Ayman, Cayman Islands, Maluka Scharlatan und Bhutan allesamt bis auf die real verwendeten quasi dichtmachen
Dann sollten wir auch über zahlreiche Blockausgaben genauso nachdenken.
Für Bedarfsbriefe taugen die alle nicht"

Ich kann das nicht so genau einschätzen, aber wenn es stimmt, dass diese Gebiete für Bedarfsbriefe alle nicht taugen, dann stimme ich dem voll zu. Dann ist das alles keine Philatelie. Trotzdem darf das jeder, der es möchte sammeln. Nur wird etwas nicht dadurch zur Philatelie, dass es jemanden gibt, der es sammelt. Deine Liste möchte ich aber auch etwas einschränken. Einige der von Dir genannten Gebiete haben sicher mal ganz normal Briefmarken für den Bedarf der Postbeförderung heraus gegeben. Diese Ausgaben sind natürlich philatelistisch einwandfrei.

Die Liste dessen, was keine Philatelie ist (und trotzdem gesammelt werden darf) lässt sich aus meiner Sicht übrigens fortsetzen:

1. ETBs, Künstlerblätter, Marken mit aufgedruckten Stempeln, ...
2. 98% dessen, was unter der Fahne Zeppelinpost gesammelt wird (Fast alles was es da gibt wurde speziell von Firmen wie Sieger und Co. gemacht, um es an Sammler zu verkaufen).
3. Ein Großteil dessen, was unter moderner Feldpost läuft. Da werden so genannte Sonderpostämter durchgeführt, damit Sammler dort ihren Belege produzieren können (habe ich zumindest sei verstanden)

Auch alte und ehrwürdige Sammelgebiete wie die der Deutschen Kolonien haben ein deutliches Geschmeckle. Nach meinem Wissen wurden die Marken postfrisch auch in Berlin am Schalter verkauft. Konnte man damit Briefe in Berlin aufgeben? War das gedacht, damit man sich vor der Reise dorthin mit Marken eindecken konnte, die man dann in den Kolonien verwenden wollte? Oder hat man damit nicht einfach einen rein philatelistischen Brief Bedarf gedeckt und gutes Geld dabei verdient?

Natürlich gab es Ballonpost 1870 in Paris als Bedarfspost. Wenn heute aber irgendwo bei Vegesack ein Ballon aufsteigt und der einen Sack voll Briefe mitführt, die 100 Kilometer weiter wieder runterkommen und mit der normalen Post weiterbefördert werden, was ist daran philatelistisch? Oder um es auf die Spitze zu treiben: Ich habe neulich mal was von einer Ziegenpost gelesen. Dazu gab es sogar einen echten Sonderstempel. Der Clou war, dass die Briefe für eine kleine Teilstrecke per Ziege befördert wurden. Das darf jeder sammeln! Da darf jeder Spaß dran haben. Sogar Philatelisten dürfen daran Spaß haben und sich so einen Brief schicken oder kaufen. Aber Philatelie wird es dadurch nicht.

VG/Volker

Bedarf, Bedarf und nochmals Bedarf.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/4064
https://www.philaseiten.de/beitrag/46625