Thema: (?) (35) (54) Postverkehr im 1. Weltkrieg und danach
volkimal Am: 31.05.2012 19:17:53 Gelesen: 51559# 33@  
Hallo zusammen,

beim Sortieren ist mir dieser Brief aufgefallen. Der philatelistisch bedingte Brief geht von Blieskastel im Saarland nach Zweibrücken in Rheinland Pfalz. Bis 1918 gehörten beide Orte zu Bayern, denn im Westen hatte Bayern ein vom Rest des Landes abgetrenntes Gebiet - die sogenannte bayrische Pfalz.



Nach dem Ersten Weltkrieg war die Pfalz entsprechend den Waffenstillstands- und Friedensbedingungen bis 1930 von französischen Truppen besetzt, wenngleich die Zugehörigkeit zu Bayern fortbestand. Der Versailler Vertrag von 1919 verfügte die Abtrennung westlicher Gebiete der Pfalz, die dem neu gebildeten Saargebiet zugeordnet wurden, das seinerseits unter Verwaltung des Völkerbundes gestellt wurde. Diese Gebietsteile bilden im heutigen Saarland den Saarpfalz-Kreis. Am 1. April 1920 erfolgte der Eintritt Bayerns in das Reichspostgebiet.

Mit dem Ende des Krieges verlief genau zwischen den beiden benachbarten Orten Blieskastel und Zweibrücken die Grenze zum Saargebiet. Wie man am Brief mit der schönen Mischfrankatur sieht, konnten im Saargebiet sowohl die Marken des Saargebietes, des Deutschen Reiches und auch Bayerns verwendet werden. Sowohl der Tagesstempel als auch der Ankunftsstempel sind übrigens typisch bayrische Stempel, die im Saargebiet weiterverwendet wurden.

Wer kann mir sagen, wie lange die bayrischen Marken bzw. die Marken des Deutschen Reiches im Saargebiet verwendet wurden?

Viele Grüße
Volkmar
 
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