Thema: Briefmarken als Geldanlage: Sudetenland
Richard Am: 23.05.2007 12:31:01 Gelesen: 11610# 1@  
Auf seiner 'Privaten Homepage für alle Freunde der Philatelie' hat sich Gerhard Späth ausführlich mit der Sudetenphilatelie beschäftigt. Er hat auch das Thema Wertentwicklung berücksichtigt:

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Perspektiven und Preisgestaltung

Sudetenphilatelie (14.05.07) - Wie bereits erwähnt gehören amtliche Briefmarken aus dem Sudetenland zu den größten philatelistischen Seltenheiten, da diese Marken nur wenige Tage zwischen dem 21.9.38 und dem 20.10.38 (Interimszeit: Abrücken der tschechischen Behörden bis zur Geschäftsübernahme durch die Deutsche Reichspost) frankaturgültig waren und nur vorgefundene geringe Restbestände überdruckt wurden. Dadurch kam es zu extrem geringen Auflagen von oft nur wenigen Stücken. Besonderheiten wie "Kopfsteher", "vertauschte Aufdruckfarbe" oder "vertauschte Aufdrucktype" sind extrem rar. Hier dürften nur eine handvoll Exemplare existieren.

Bei den angegebenen Auflagezahlen handelt es sich um die ursprüngliche Auflage. Wieviele Exemplare den Krieg wohlbehalten überstanden haben, läßt sich nur noch erahnen.

In der Vergangenheit führten diese Postwertzeichen ein Schattendasein, da sich nur wenige Sammler auf diesem Gebiet gut auskannten. Selbst die geringen Auflagen dieser Briefmarken konnte der "Normalsammler" in den gängigen Katalogen nicht nachschlagen. In Ermangelung dieser Informationen waren hoffnungslose Unterbewertungen die Folge. Dies hat sich in jüngster Zeit stark gewandelt. Aktuelle Verkaufserlöse bei Auktionshäusern sprechen eine deutliche Sprache.
Bemerkenswerte Ergebnisse bei renommierten Auktionshäusern:

So wurde z. B. bei der 329. Auktion von Heinrich Köhler am 1.2.2007 ein Flugpostsatz von Karlsbad Nr. 20-27 auf Sammlerbelegen für Euro 11.500,-- zugeschlagen. Dies ergibt inkl. Auktionsnebenkosten ein Kaufpreis von ca. 14.000,-- Euro und entspricht einem MICHEL-Preis von über 60% bezogen auf den MICHEL-SPEZIAL 2006. Einmal mehr wurde belegt, dass die Preisnotierungen für Sudetenland-Belege wegen der Materialknappheit für Sammler-, Satz- und überfrankierte Briefe gelten und dass für Sudetenland-Raritäten durchaus 5stellige Preise zu erzielen sind.

Bei der 310. Götz-Auktion am 6.3.2007 wurde ein Praga-Block Nr. 3 von Karlsbad mit Falz für 250,-- Euro angeboten und bei Euro 900,-- zugeschlagen. Inkl. Auktionsnebenkosten ergibt dies einen Kaufpreis von Euro 1.144,--. Im MICHEL-SPEZIAL 2006 wertet dieses Block postfrisch bei 2.200,-- Euro, so dass für Falzqualität über 50 % erzielt wurde.

Mit dem am 13.4.2007 erschienenen MICHEL-Katalog Deutschland-SPEZIAL 2007 wurde das Gebiet Sudetenland völlig neu bearbeitet. Der MICHEL-Redaktion ist es gelungen, ein umfassendes Werk vorzulegen, das auf dem neuesten philatelistischen Forschungsstand basiert und einen sehr guten Überblick über die aktuelle Marktsituation gibt. Dieses Basiswissen steht nun einem breiten Publikum zur Verfügung. So können sich nun weitere Sammlerkreise diesem interessanten Gebiet widmen.

Wie wird es weitergehen? Es ist unschwer vorherzusagen, dass ernsthafte Sammler sich künftig noch stärker auf gutes knappes Material konzentrieren, die den Begriff "Raritäten" verdienen.

Bedingt durch die geringen Stückzahlen, kann somit mit weiteren Preissteigerungen gerechnet werden. Schließlich bildet sich der Preis -wie bei allen Gütern- nach Angebot und Nachfrage und seltenes Material wird von Jahr zu Jahr immer knapper. (Jeder renommierte Händler hat mehrere postfrische Posthornsätze im Angebot, aber welcher Händler hat schon einen gut sortierte Sudetenlandbestand auf Lager?)

Aus diesen Gründen eignen sich Sudetenlandmarken auch durchaus zur Kapitalanlage. Dennoch sollte die Freude am Sammeln im Vordergrund stehen (je seltener eine Marke, um so größer die Freude beim Erwerb). Es ist jedoch gut zu wissen, dass das eigene Hobby keinen Kapitalverzehr sondern einen Wertzuwachs erfährt.

(Quelle: Sudetenphilatelie)

Die Seite ist ein 'muss' für jeden Sammler des Sudetenlandes !
 
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