Thema: Ebay: BDPh fordert Verbot für Verkauf von Briefmarken-Fälschungen
zackeingo Am: 07.08.2012 23:24:39 Gelesen: 77131# 29@  
Hallo Herr Boettger,

bei dem angebotenen Los steht doch eindeutig "Reproduktion". Auch noch farblich sehr schlecht. Dem Käufer ist nicht mehr zu helfen. Bei € 1,00 bis € 2,00 hätte ich gesagt: "Lückenfüller". Wer Bergedorf-Marken ungeprüft kauft, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Das letzte "Buntpapier" vom BDPh ist nach meiner Ansicht die Jahresgabe von 2009, die inzwischen auch für ein paar Euros gehandelt wird. Ich bin mal gespannt, wann die ersten "Raritäten" ohne den schwarzen Balken auftauchen.

Es gibt doch keine Messe oder Großveranstaltung, auf der keine Nach-Neudrucke, Repliken oder sonstiges buntes Papier vertrieben wird. Der bekannte Göde-Spruch "Garantiert hohe Wertsteigerungschance" sagt doch eigentlich alles (oder nichts)! Wer darauf reinfällt, ist es doch selbst in Schuld.

Eine Fälschung wird alles erst, wenn es als echt verkauft wird. Entscheidend ist doch die Gier der Käufer, die meinen, evtl. ein Schnäppchen machen zu können, weil der Verkäufer sich (bewusst) irgendwie undeutlich ausdrückt. Es gibt dafür den Spruch "Der betrogene Betrüger".

Prüfablehnungen von BPP-Prüfern mit Zettelchen "Ich kann nicht mit Sicherheit die zeitgemäße Abstempelung bestätigen" oder "Der Stempel wurde mißbräuchlich verwendet" und ähnliche besagen doch gar nichts (echt/falsch?) und führen dazu das derartige Marken ohne Signum etwas billiger verkauft werden.

Auch der in diesem Forum gemachte Einwand, dass bei einer Marke, die als einwandfrei angeboten wird, die Zähnung tadellos sein muss, ist doch deutlich zu hinterfragen. Wann ist eine Zähnung tadellos? Unabhängig davon, dass es eine reine Geschmacksache ist gibt es doch genügend Ausgaben, bei denen tadellose Zähnungen schon im Bereich der Rarität liegen. Alles eine Preisfrage. Ungebrauchte Marken mit Falz oder Haftstellen sind 10mal verkäuflicher als die teuren Gummi-einwandfreien.

Die bis vor 30 bis 40 Jahren übliche Sammelform der Eckstempelungen (möglichst viel von der Marke erkennen), sind nach heutigen Prüfkriterien alle wertlos und salopp gesagt "für die Tonne". Ich bin überzeugt, dass es keine Sammlung ohne diese Art der Abstempelungen gibt. Für die Echtheit kann demgemäß keiner garantieren (Alles Fälschungen?).

Es sollte hier deutlich getrennt werden zwischen echten Fälschungen zum Schaden der Sammler und dem eigentlich sehr beliebten Philatelie-Buntpapier. Die (ehemaligen) Schlangen auf den Veranstaltungen für derartiges besagt doch alles. Und woher will "doktorstamp" seine Fälschungen beziehen, wenn der Verkauf verboten wird. Gelten Fehlsignierungen von Altprüfern (auch BPP) auch als Fälschungen?

Es gibt reichlich Sammler, die die Sieger-Neudrucke des Posthornsatzes trennen und in ihre Sammlungen einsortieren, weil sie den Originalsatz in ihrem Leben nicht kaufen können. Noch mehr betrifft das nach meinem Kenntnisstand wohl Berlin Block 1. Soll man sie doch lassen. Wen stört das? Aber warum rege ich mich eigentlich auf?

zackeingo
 
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