Thema: Ebay: BDPh fordert Verbot für Verkauf von Briefmarken-Fälschungen
Lars Boettger Am: 15.08.2012 20:34:48 Gelesen: 74918# 63@  
@ Pommes [#61]

Hallo Thomas,

ein Problem scheint im Eröffnungsbeitrag von Richard zu liegen. Im Brief des BDPh wird eBay aufgefordert, den Verkauf von privat hergestellten Fälschungen, Neudrucken und Nachdrucken zu untersagen. Das ist m.W. auch so veröffentlicht worden. Es steht nicht im Brief, den Verkauf von "Fälschungen im allgemeinen" zu untersagen. Umkehrschluss: Amtliche Neu- und Nachdrucke sollen nicht ausgeschlossen werden.

Totschlagargument: Ja, Du hast vollkommen recht. Für mich gibt es keine Diskussion, es ist eine Verbandsinformation. Das differenzierte Modell ist m.E. gescheitert, darum das Auspacken der Keule.

Ich stehe auf der Seite des Käufers. Brutal gesagt - wenn der Verkäufer nicht seine Hausaufgaben macht (Katalog liest, Prüfer beauftragt) und eine Fälschung anbietet, dann wird an eBay-Sicherheit weitergeleitet. Die ganz traurige Wahrheit ist, dass das philatelistische Wissen in vielen Vereinen nicht über das Identifizieren von Briefmarken hinausgeht. Viele Fälschungen sind nicht gemacht worden, um eine Marke perfekt zu imitieren sondern um schnell große Stückzahlen herzustellen. Viele Falschstempel sind leicht zu erkennen, wenn man das Verwendungsdatum der Marken und des Stempels kennst. Das ist ja kein Geheimwissen. Es wäre nur schön, wenn sich mehr Sammler (und Verkäufer) um das Wissen bemühen würden.

Wer sie nicht versteht, hat es da schon schwerer und benötigt Hilfe. Kann er sich damit an den BDPh wenden? Ich weiß es nicht.

Das hattest Du weiter oben geschrieben. Klar kann sich jeder an den BDPh wenden, das wollte ich mit meinem Beitrag aussagen. Aber es tut fast keiner.

Fälschungen I: Ich behaupte, ich habe ein große und umfangreiche Fälschungssammlung, die ich auch aktiv erweitere. Damit gehöre ich aber zu einer extrem kleinen Minderheit von Philatelisten, die sich damit beschäftigen. Und die Fälschungen, die ich händeringend suche, die findest Du nicht bei eBay. Für mich ist das ein eher künstliches Argument, für den Fälschungskauf brauche ich nicht eBay bzw. dort habe ich bisher fast kein Material gefunden (zehn Marken von ein paar tausend Stück). eBay ist für mich nicht als Kaufplatz für Fälschungen relevant. Und ja, ich gebe gerne Geld aus für Fälschungen.

Fälschungen II: Natürlich werden auch Fälschungen für Flohmärkte hergestellt (was war Fleabay nichts anderes als ein großer Flohmarkt?). Was ich beobachte, darum ist mir der Punkt so wichtig, ist das wandern von eBay-Fälschungen in Auktionshäuser und zu Händlern. Da werden mit dieser Ware Sammlungen aufgepeppt. Das muss nicht sein.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
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