Thema: Vertrauen bei Auktionshäusern? Geerbt und was nun? 40 Jahre gesammelt!
drmoeller_neuss Am: 26.09.2012 07:59:35 Gelesen: 10801# 2@  
Ohne Fotos und nähere Beschreibung ist es fast unmöglich eine Einschätzung abzugeben.

Vorphilatelie kann alles sein - von 1 Euro bis 1 Million Euro. Im Sammelgebiet "Deutsches Reich" sind nur die Spitzen interessant, z.B. der Nothilfeblock 1933 oder die teuren Zeppelinmarken (Vorsicht Fälschungen !!)

Sollten keine Spitzen vorhanden sein, wird ein Auktionshaus diesen Posten als "Nachlass" für vielleicht 500 EUR ausrufen. In der Regel gibt es genügend Interessenten, so dass sich im Ende ein vernüftiger Marktpreis einstellen wird.

Wie Du als Sammler selbst weisst, sind Ersttagsbriefe und Maximumkarten nur schwer und zu einem Bruchteil des damaligen Einkaufpreises verkaufbar. Das Interesse der Auktionshäusern an solchen Posten hält sich sehr in Grenzen.

Es ist immer eine Frage des Aufwandes und der Zeit, die man spendieren möchte. Alles in Umzugskartons packen und weg damit, geht am schnellsten, bringt aber auch am wenigsten. Auktionshäuser verlangen für ihre Arbeit eine üppige Provision von beiden Seiten (ca.30%). Wenn Du Deine Sammlung selbst verwertest, kommst Du günstiger weg (z.B. bei ebay ca. 10% Provision)

Wenn Du mit dem Internet nicht ganz auf Kriegsfuss stehst (davon gehe ich nicht aus, denn sonst wärest Du nicht hier angemeldet), ist ebay oder delcampe eine vernünftige Alternative. Viel falsch machen kann man bei Massenware nicht. Für einige Gebiete wie Freistempel gibt es in diesem Forum zahlreiche spezialisierte Sammler, die an dem Posten interessiert sein könnten. Einfach anbieten und Photos einstellen. Du kannst Dich aber auch an die betreffende Arbeitsgemeinschaft wenden. Wer die Zeit investieren möchte, kann auch auf Tauschtagen direkt an den Sammler verkaufen. Das ist weniger riskant als bei ebay, weil auf Tauschtagen "gekauft wie besehen" gilt und nicht nachträglich reklamiert wird.

Der nächste Schritt wäre, hier Photos einzustellen. Ich rede nicht von 100 Bildern, sondern von 4-5 Photos von den verschiedenen Sammlungsteilen. Da merkt man schon sehr schnell, ob es sich lohnt, den Rest anzuschauen.

Es kann sich auch lohnen, einen Ortsverein um eine Schätzung zu bitten. Ich würde aber vielleicht 2-3 vorher ohne diesen Nachlass hingehen, um auszuloten, ob hier wirklich im Interesse des Anfragenden gehandelt wird, oder der Verein nur aus Geiern besteht, die zum Schnäppchenpreis zuschlagen wollen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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