Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Stefan Am: 26.09.2012 19:20:22 Gelesen: 2368455# 551@  
@ EdgarR [#550]

Ganz regulär: Marke im Normalbrief-Wert der NBP eingedruckt (allerdings ohne Fluoreszenzstreifen wie bei der Konkurrenz, denn dafür haben die Sortiermaschinen der Privaten kein 'Auge').

Wozu sollte die private Konkurrenz auch ein Auge auf Fluoreszenzstreifen bei Briefmarken bzw. eingedruckten Marken haben? Ist dies inhaltlich notwendig? Bei nahezu allen Postmitbewerbern eher nicht, da i.d.R. auch nur ein Briefzentrum pro Briefdienstleister existiert, dieser die Sendungen i.d.R. beim Absender abholt und im eigenen Briefzentrum frankiert. Die eigentliche Frankierung geschieht i.d.R. nicht durch den Absender, dieser darf bzw. muss im Nachhinein die erbrachte Leistung bezahlen. Eine Prüfung von Frankiermerkmalen des Absenders entfällt für gewöhnlich, da schlichtweg nicht vorhanden. Die mit Briefmarken frankierten Briefe spielen, prozentual am nächtlichen Sendungsgesamtaufkommen betrachtet, mit Sicherheit bei nahezu allen Briefdienstleistern eine eher untergeordnete Rolle.

Vorab vom Absender aufgebrachte Frankiermerkmale (Bsp. Briefmarken) würden eine andere Stellung erhalten, wenn diese bei Auflieferung in verschiedenen Briefzentren (regional bzw. bundeslandweit bzw. bundesweit) gültig wären. Dies trifft auf Briefmarken der Deutschen Post AG zu und galt auch zumindest zeitweise für die Briefmarken der PIN Group, die in verschiedenen Gegenden Deutschlands 2007/2008 zur Frankatur verwendet werden konnten. Für solche Zwecke lohnt sich (insbesondere bei mengenmäßig betrachtet häufiger Inanspruchnahme) ein in den Briefmarken integriertes Merkmal, um die Gefahr von Fälschungen (und damit Portobetrug) zu minimieren.

In deinem konkreten (optisch durchaus gelungenen) Fall ist der Zudruck zum Briefumschlag (d.h. eingedruckte Briefmarke, Wertstempel) zwar ganz nett, inhaltlich bei dem Absender der Sendung ("K. Michel Nordbayerische Presse-Vertriebs GmbH") eher überflüssig. Der Absender gehört augenscheinlich zum Zeitungskonzern wie die NordbayernPost auch. Wäre nicht die Angabe "50" in der eingedruckten Briefmarke vorhanden, würde man auch eher von einer Pseudomarke sprechen (welches m.E. den Punkt inhaltlich auch eher trifft). Diese Sendung dürfte, wie vermutlich zig tausende weitere Exemplare, paletten- bzw. kistenweise en bloc von der Druckerei zum Briefzentrum der NordbayernPost transportiert worden sein.

K. Michel Nordbayerische Presse-Vertriebs GmbH: http://www.nordbayern.de/kontakt/vertrieb
Nürnberger Nachrichten: http://www.nordbayern.de/impressum-1.171
Nürnberger Nachrichten als Anteilseigner der Nordbayern Post: http://www.nordbayernpost.de/vorteil.php

Die Aussage, dass die Postmitbewerber der Fluoreszenz kein Auge widmen, ist inhaltlich nicht generell korrekt. ;-) Die von dir erwähnten rückseitigen Codierbalken fluoreszieren ebenfalls und unterstützen die maschinelle Sortierung einer Sendung bis zur Ebene des Briefzustellbezirks (bzw. -partners).

Das Entwerten ging dann - auch wie oft genug bei der Konkurrenz - ein wenig daneben.

Weshalb sollte die Entwertung ein wenig daneben gegangen sein? Ich denke eher, dass dies bewusst geschah, da auch bei den sonstigen zu frankierenden Sendungen üblich. Ich nehme nicht an, dass man seitens der NordbayernPost einen größeren "Betrug" erwartet, indem nicht entwertete eingedruckte Briefmarken ausgeschnitten und erneut zur Frankatur verwendet werden.

Ein netter Werbefilm über die Briefesortierung der NordbayernPost, der ein wenig den technischen Aspekt aufzeigt: http://www.nordbayernpost.de/vorteil.php

Gruß
Pete
 
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