@ gestu [#7]

Hallo Georg,

da warst du mit dem neuen Thema schneller, so brauche ich keine Eröffnung mehr vorzunehmen. Ich werde meine Meinung mal in Stichworte einteilen:

Portostruktur: Es war eigentlich schon immer das Bestreben der Post, das Verkleben der Entgelte mit möglichst wenig Marken (im Idealfall 1 Marke) zu sichern. Für 2013 sind die neuen Blumenwerte in diesem Sinne an die Tarifänderungen (und nur an die!) angepasst. Ich möchte mal vermuten, dass 2014 weitere Veränderungen kommen. Warten wir ab, wie es dann aussieht.

Einzel-/Mehrfachfrankatur (EF/MeF): Für Freunde der MeF-Frankaturen wird die Ausbeute etwas spärlich werden. In einigen Bereichen wird die Vielfalt der Mischfrankaturen (MiF) zunehmen, weil sich bestimmte Entgelttarife nur so erreichen lassen. Vielleicht wird dadurch das Ansehen der Mischfrankaturen aber auch wieder erhöht. Dann wird das Sammeln dieser Gattung auch wieder in die Gänge kommen. Das Ansteigen der MiF wir allerdings nicht so dramatisch sein, weil sich ja nur wenige Tarife ändern.

Teilfrankaturen: Wenn die Steuern nicht auf dem Brief verklebt werden müssen, finde ich das nicht schlimm. Streng genommen sind die Steuern ja kein Porto. Dass sich deshalb bestimmte Versendungsformen angleichen (Einschreiben und Wertbrief), mag zwar das Frankaturspektrum etwas vereinheitlichen, für den Philatelisten bleibt es aber spannend, die Erkennungsmerkmale festzustellen unds zu dokumentieren.

Weitersammeln oder Aufhören? Das kann eigentlich keine Frage sein, die von der Markenausgabe oder der Portoerhöhung abhängt. Der Sammler möchte doch das zusammentragen und dokumentieren, was im Postalltag vorkommt. Und wenn mal weniger anfällt, dann ergeben sich umso mehr Möglichkeiten, andere Begleiterscheinungen zu berücksichtigen, die sonst der Masse wegen eben ignoriert wurden. Dann treten eintönige Frankaturen in den Hintergrund und der Beleg wird durch "Nebenerscheinungen" interessant. Ob man das sammeln will, ist allerdings eine Frage der Einstellung zum Sammeln und des Interesses an der Sache.

Die Beurteilung, ob das Weitersammeln lohnend ist, muss man auch wieder unter den zwei schon öfters angesprochenen Kriterien treffen. Wer sich "belohnt" sieht durch die Erkenntnisse und die Freizeitbewältigung, die das Hobby Philatelie bietet, wird den merkantilen Lohn nicht in die Waagschale werfen. Wer diesen als Hauptkriterium sieht, wird ihn seiner Zufriedenheit damit gegenüberstellen müssen und dann die Konsequenz ziehen.

Mit philatelistischem Gruß
Henry

[Zwei Themen redaktionell zu einem zusammengefügt und einen doppelten Text entfernt am 30.11.12]