Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Stefan Am: 11.01.2013 18:11:51 Gelesen: 2340760# 633@  
@ DL8AAM [#632]

(Nicht philatelistisch angestossener) Privatbrief aus 30851 Langenhagen (bei Hannover) frankiert mit der "Erstmal zu Penny"-Briefmarke der niedersächsichen CITIPOST-Kette zu 50 Cent und am 02.01.2013 von der CITIPOST Hannover (MA3011) entwertet, zur Zustellung an die CITIPOST Göttingen (ma 3772-1) weitergeleitet und dort am 04.01.2013 erfasst, siehe rückseitigem Label, dass neben der "Sendungsnummer" der Briefmarke auch die UPOC 0012 der CITIPOST Hannover trägt.

Schön zu sehen, dass die Citipost etwas schafft, wozu die PIN Group Ende 2007/ Anfang 2008 nicht mehr in dem gewünschten Umfang gekommen war. Die mittels Briefmarken frankierten Sendungen werden über den in der Briefmarke integrierten Strichcode im System der Citipost erfasst und als Grundlage für die Sendungsverfolgung genommen. Ein solcher Strichcode war für die PIN Group der Anlass, das Motiv "Pusteblume" im November 2007 neu aufzulegen und hätte bundesweit bei allen PIN-Töchtern zur Sendungserfassung sowie -verfolgung genutzt werden sollen (soweit technisch möglich). Für den Absender hat der Strichcode den Vorteil, dass dieser zuhause, bereits vor dem Versand des Briefes, sich den Strichcode notieren und bei eventuellen Rückfragen/Reklamationen gegenüber der Citipost direkt mit angegeben werden kann.

Die CITIPOST Göttingen klebt übrigens ihr Label (alter Art) bei mit Briefmarken frankierten Briefen meist auf die Rückseite, statt - wie sonst auch hier üblich - ein Label (neuer Art) auf der Vorderseite oben rechts. Scheinbar werden diese Sendungen manuell (?) aussortiert und separat behandelt. Soooo muss das sein!

Ja, die Sendung wurde manuell erfasst.

Die Frage betrifft den rückseitige Handstempel "F.S., Langenhagen" mit zusätzlichem Datumhandstempel "01. JAN. 2013", was bedeutet das? Bedeutung "F.S."? Kenne jemand diesen oder ähnliche Stempel der CITIPOST Hannover? Ist das ggf. eine Erfassung durch eine annehmende "Partnerfiliale" in Langenhagen? Wenn dem so sei, käme von der Absenderadresse der "Kiosk an der Walsroder Straße 43 (30851 Langenhagen)", u.U. auch "Papierwaren Klawuhn" (Walsroder Str. 136, 30853 Langenhagen) [2], die beide auch CITIPOST-Briefmarken verkaufen in Betracht.

Nachfolgend einmal rein spekulativ gedacht: anhand des Stempels "F.S., Langenhagen" ließe sich, sofern dafür gedacht, die Sendung bei einer Unzustellbarkeit an das einliefernde Unternehmen, hier eine Briefmarkenverkaufsstelle, zurückgeben. Die Sendung müsste dann nicht explizit an den eigentlichen Absender des Briefes zurückgeführt werden (ggf. wird dies auch vom Personal der Briefmarkenverkaufsstelle erledigt?). Dann hat der Absender die Möglichkeit, sich in der Annahmestelle nach dem Verbleib der Sendung zu erkundigen. Dies dürfte der Zweck des kreisrunden Handstempels ("Fingerhutstempel") auf Sendungen der City-Post aus Chemnitz/Sachsen darstellen (Beispielbeleg siehe Link (1) mit der Stempelnummer "131 Ak").

Der Strichcode auf der Citipostbriefmarke dürfte inhaltlich keinerlei Bezug auf die Briefmarkenverkaufsstelle aufweisen (und könnte sonst wo gekauft worden sein). Wäre die Sendung unfrankiert an der Briefmarkenverkaufsstelle eingeliefert (und das Porto dort bar bezahlt worden), hätte die Citipost Hannover über deren Briefsortiermaschinen (oder manuelle Sendungserfassung) einen Strichcode aufbringen müssen. Die dadurch entstehende Sendungserfassungsnummer 010012... wäre der einliefernden Briefmarkenverkaufsstelle in Langenhagen zugeordnet gewesen, wodurch eine unzustellbare Sendung (auch ohne Absender) an diese Briefmarkenverkaufsstelle hätte zurückgeführt werden können. Dies setzt natürlich voraus, dass eine Briefmarkenverkaufsstelle auch nicht frankierte Sendungen gegen Portobarzahlung entgegen nimmt.

Gruß
Pete

(1) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=40084#M296
 
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