Thema: Neustrukturierung im Schwaneberger Verlag
drmoeller_neuss Am: 28.01.2013 14:23:48 Gelesen: 9172# 4@  
Heute wurde der Jahresabschluss des Schwaneberger Verlages zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011 im Bundesanzeiger (http://www.bundesanzeiger.de/ --> in die Suchmaske "Schwaneberger Verlag" eingeben) veröffentlicht. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren taucht diesmal kein "Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag" auf. In den vergangenen Jahren hat diese Position immer knapp eine viertel Million Euro ausgemacht. Ist hier ein Zusammenhang mit dem Aussscheiden der familienfremden Gesellschafter zu sehen?

Ich vermute, dass die finanzielle Situation des Schwaneberger Verlages eine "Herausforderung" darstellt. Vor zwanzig Jahren konnte der Michel-Deutschland-Katalog als "Brot-und-Butter"-Katalog andere exotische Kataloge quersubventionieren. Der Automatismus ist vorbei, dass sich jeder Sammler jährlich einen neuen Deutschland-Katalog kauft.

Die Sammler sehen die Michel-Kataloge immer kritischer, hier ein Artikel des Philatelistenverein Fürstenfeldbruck:

http://www.philatelistenverein-fuerstenfeldbruck.de/html/3___2005.html#Michel

Ich störe mich persönlich noch nicht einmal an dem Preis. Bedruckte Papier kostet nun man Geld, und andere Spezialwerke sind auch nicht preisgünstiger. Druckfehler sind ärgerlich, passieren aber allen. Richtig ärgern tue ich mich, dass der Michel von seinen Idealen immer mehr abrückt.

Der Verlag schreibt immer noch auf seine Fahnen:

MICHEL genießt durch seine Unabhängigkeit und Neutralität höchstes Ansehen.

Die Realität sieht anders aus, wie die Marketing-Leiterin Maren Pohland auf den Michel-eigenen Diskussionsseiten eingesteht:

http://forum.briefmarken.de/index.php?/topic/3897-block-oder-kleinbogen/

Was auf den ersten Blick so aussehen mag, als würden wir inkonsequent entscheiden, ob eine Ausgabe als Block oder Kleinbogen eingestuft wird, hat doch seine Richtigkeit in der konsequenten Auslegung der Block-Kleinbogen-Bestimmung. Im Jahr 2000 hat der Schwaneberger Verlag in Zusammenarbeit mit Großhändlern und Albenherstellern eine Richtlinie erarbeitet, wonach festgelegt wurde, wie eine eindeutige Abgrenzung für alle Beteiligten am Objekt selbst erkennbar sei, ohne die oft widersprüchlichen Bezeichnungen der Postanstalten in Betracht ziehen zu müssen. Diese Richtlinie sollte vor allem für die Großhändler von Vorteil sein, denn diese könnten bereits im Vorwege erkennen, ob entsprechende Mengen zusätzlich für ihre Block-Abonnenten zu bestellen seien, ohne erst auf die Katalogisierung im MICHEL warten zu müssen.

In dieser Definition heißt es in Punkt 4 (übrigens ein besonderer Wunsch des Großhandels): Ausgaben mit 4 gleichen Marken sind dann Blocks, wenn es gleichzeitig die entsprechende Marke (gleiche Hauptnummer) auch in größeren/anderen Einheiten (Schalterbogen/Heftchen etc.) gibt, andernfalls Kleinbogen.
(Hervorhebungen durch den Autor).

Sammler sind bei solchen Diskussionen aussen vor. Händler sind inzwischen gern gesehene Anzeigenkunden für alle Michel-Produkte, und wenn es darum geht, Sammler zu melken, ist Solidarität gefragt. Ich kann mich noch an die guten alten Zeiten erinnern, wo noch nicht einmal Privatpersonen ein Verkaufsangebot in den Kleinanzeigen platzieren durften !
 
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