Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 29.01.2013 11:25:57 Gelesen: 1085825# 167@  
Liebe Sammlerfreunde,

vermeintliche Schlichtheit muss nicht zwangsläufig bedeuten, das etwas Massenware ist oder war.

Noch bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein kam es vor, dass zwei Menschen, die nahe beieinander wohnten, der selben Person einen Brief zu schreiben wünschten. In Anbetracht der für uns heute damals hohen Portokosten, versuchten die Korrespondenten dann, nur einen Brief bei der Post aufzugeben, der aber einen weiteren Brief enthielt. Dieses Verfahren nannte man "per Einschluss" bzw. "per Couvert".

Unter eine Couvertierung verstehen wir als die Einlage von Briefen, die andere, als der postalische Absender geschrieben haben. Das konnte einer sein, es gibt aber auch Fälle von bis zu 3 Briefen, die in ein großes Couvert eingetütet worden waren.



Er datiert vom 15.2.1833 und wurde in Dinkelsbühl geschrieben und war als typischer Faltbrief vom Bruder an die Schwester Auguste von Goes in Nürnberg gerichtet. Der Gesamtbrief wog ausweislich seiner Frankotaxe von 6x über 1/2 bis 1 Loth bei einer Entfernung von über 6 bis 12 Meilen, was man ihm nicht so ohne weiteres ansehen würde. Links auf der Adressseite steht noch "Wilhelm Zahn", was aber heutige Sammlerkreise weniger interessieren würde, oder?

Doch weit gefehlt - neben dem eigentlichen Brief lag noch einer von eben diesem Wilhelm Zahn (heute noch) bei, der an die selbe Empfängerin gerichtet war und unten links den Vermerk "p(er) Einschl(uß)" zeigt. Das hat man auch nicht so häufig, dass das Originalschreiben und der Einschlußbrief erhalten geblieben sind und wer weitere Einschlussbriefe von Bayern hat, darf sie hier zur Besprechung gerne zeigen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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