Thema: (?) (30) Wertschätzung: DDR
Holzinger Am: 17.02.2013 16:24:37 Gelesen: 31204# 20@  
Ich erlaube mir einmal an dieser Stelle - ohne ein neuees Thema zu eröffnen - eine Bemerkung zu den "überfrankierten Briefen aus der "DDR" in die "BRD" vor der Vereinigung.

Der Postwertzeichen-Versand in das Ausland war - mit Ausnahme der offiziellen Sammlersendungen über den Kulturbund der DDR für registrierte Sammler, versehen mit einem extra "Tauschzettel" (oder wie das Ding hieß?) - verboten (Devisenvergehen).

Viele haben - um der Verwandschaft/befreundeten Sammlern die Marken zu kommen zu lassen, deshalb die Neuausgaben (incl dem sog. Sperrwert) als (überfrankierte) Satzbriefe geschickt. Das ging teilweise so weit, das die ganze Rückseite mit beklebt werden mußte. Da war manchmal gerade noch ganz knapp Platz für die Adressdaten. Diese Ganzstücke wurden persönlich am Schalter für einen sauberen Abschlag vorgelegt und am Schalter zum Versand einbehalten.

Ein Zeichen für diese Form des Vesandes sind immer gleiche Absender- und Empfängerangaben (wenn man mehrere im Nachlaß vorfindet) und meist auch noch FDC oder zumindest Ersttagsstempel.

Für mich ist dies auch eine Form der Dokumentation einer Zeitgeschichte bzw. der Ausdruck einer pfiffigen Umgehung der Gesetzlichkeit.

In wieweit die oben gezeigten Stücke (bzw. weitere) davon betroffen sind, kann ich wegen der verdeckten Empfängerangabe nicht entscheiden.

Für mich also sammelwürdig, eine Prüfung - wie oben schon geschrieben - völlig außen vor.

[Redaktionelle Ergänzung vom 18.02.13: Die Dinger hießen nicht Tauschzettel, sondern Tauschkontrollmarken. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Tauschkontrollmarke ]
 
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