Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
hajo22 Am: 27.02.2013 10:53:47 Gelesen: 1085580# 174@  
Wer sich als Philatelist mit dem Gebiet "Bayern Klassik" ernsthaft beschäftigen will, sollte sich zu Beginn angesichts der ungeheuren Materialmenge und der Vielzahl der Spezialthemen einen Plan machen. Was will ich und wo will ich hin?

Als bekennender Ludwig II.-Fan hatte ich es da leicht. Modern gesagt "focussierte" ich von Anfang an die geschnittene (1.) Wappenserie von 1868/69 (Mi.Nr. 14-21). Als Brief- und Ganzsachensammler nehme ich lose Marken nur ungebraucht in die Sammlung auf. Wer nun glaubt, die wenigen Marken (8 Stück + 5 Neudrucke von 1873 für die Wiener Ausstellung) hat man ungebraucht doch schnell zusammen, irrt gewaltig. Der Versuch eine Nr. 21 ungebraucht (nicht postfrisch, sondern mit sauberem Falz oder mit Falz und Restgummi oder sogar ohne Gummierung) mit guter Wappenprägung zu einem zumutbaren Preis kurzfristig (also z.B. innerhalb eines 1/2 Jahres) aufzutreiben, scheitert, sofern nicht großes Glück im Spiel ist. Die Nr. 21 ungebraucht der Wappenserie ist z.B. in der Erreichbarkeit (natürlich nicht im Preis) einer ungebrauchten Nr. 4I der Quadratausgabe gleich zu setzen.

Nun noch kurz zur ersten bayerischen Wappenserie. Ludwig hätte es gern gesehen, wenn sein Portrait auf den neuen bayerischen Briefmarken erschienen wäre (es existiert ein Essay), als der Vorschlag entstand für Bayern neue Briefmarken mit neuer Zeichnung herzustellen. Die Zeit war aber fortgeschritten und die alten "Königsbilder" auf Briefmarken überholt. Die Königreiche Preußen und Sachsen hatten längst Wappenserien eingeführt, so daß Ludwig auf Anraten der Verwaltung auf Portraitmarken verzichtete, vermutlich schweren Herzens.

Ich will noch schnell eine schöne Ludwig II.-Ansichtskarte von 1897 zeigen, die man selbstverständlich in die Wappenserie-Sammlung einbauen kann, schließlich hat er die Serie ja genehmigt.



Die Ansichtsseite zeigt alles, ich brauche sie nicht kommentieren. Die Anschriftsseite zeigt, daß die Karte in den Briefkasten eines Dampfers auf dem Starnbergersee eingelegt wurde.

Der Stempel lautet: " Starnberg-Dampfschiffs-Post, C(ours) III, 2.Sept. (18)97". Ich weiß nicht auf welchem Dampfer die Post aufgegeben wurde, ich bin da kein Spezialist, aber man könnte es klären.
 
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