Thema: DDR: Die Losungsstempel (Propaganda) der Deutschen Post
hajo22 Am: 28.02.2013 08:18:59 Gelesen: 171597# 22@  
Heute zeige ich noch ein "Highlight" der Losungsstempel.

Es ist eine Postsache der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin W 8, gestempelt 1.10.54 und hat für den Empfänger eine unerfreuliche Nachricht: Wegen der Nichteinlösung der letzten Nachnahme wird das Abo für 6 Monate gestrichen.

Doch zur Vorderseite der Karte, die gleich 2 Losungsstempel trägt:

"Deine Stimme für den Frieden!" und "Es liegt in Deiner Hand, wähl ein einig Vaterland!"

Hier das Bild:



Ich habe in den letzten Tagen exemplarisch eine Reihe von Losungsstempeln gezeigt. Mit ihnen kann eine zeitgeschtlich aufgebaute Sammlung bereichert werden. Briefmarken spiegeln ja Historie, Zeitgeschmack und Ereignisse wider. Eine reine Losungsstempel-Sammlung dürfte langweilig ausfallen, da sich doch viele Propagandastempel in ihrer Aussage stark ähneln. Heimatsammler können solche Belege auch gut verwenden. Berlin-Sammler sind um jeden Losungsstempel mit Berlin-Bezug oder auf Berliner Post verwendet dankbar. Losungsstempel mit Gegen-Propagandastempeln speziell aus Westberlin sind mir nicht bekannt, aber theoretisch möglich.

Es gibt bei den Losungsstempeln noch (viel) Forschungsbedarf, sicher auch noch so manche Kuriosität. Generell habe ich festgestellt, daß Belege ins Ausland und Belege mit gleichzeitig mehreren Losungen, wie hier am gezeigten Beispiel, zu den Seltenheiten dieses Gebietes zählen.

Inwieweit die Propagandaaussagen dieser Stempel die Meinungsbildung der Bevölkerung beeinflußt hat, bleibt im Spekulationsbereich. Ich kann mir vorstellen, wenn man dauernd mit Propaganda berieselt wird, kommt nur Desinteresse auf. Deshalb findet man heute diese einst zahllosen Stempel nicht so leicht. Ich tippe mal, 90% oder mehr landeten in der Rundablage/Papiersammlung.

Viele Grüße
Jochen
 
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