Thema: Die Stempel der Doremus Machine Co.
Carolina Pegleg Am: 17.05.2008 18:29:06 Gelesen: 14546# 3@  
Hallo Jürgen,

ich freue mich, dass Dir der Beitrag gefällt. Wenn ich auch nur einem helfe, ein Stück aus seiner Sammlung besser zu verstehen, dann hat es sich doch schon gelohnt. Alle diese Information ist sicher sehr speziell, aber dafür kann man sie nicht einfach googeln.

Wie gesagt, die philaseiten gefallen mir sehr gut. Es gibt hier sehr viele interessante Beiträge zu allen möglichen Themen, Kriegsgefangenenbriefe, Posteigenwerbung etc. etc. Manchmal fehlt es allerdings noch ein bisschen an Beiträgen, wo nicht nur gezeigt, sondern auch etwas erklärt wird, aber das ist keine Kritik. Stattdessen: mit gutem Beispiel voran :).

Über den Hanmer gibt es viel Postives zu sagen. Es ist das weitverbreiteste Buch zu US Maschinenstempeln und hat sicher viel dazu beigetragen, dieses Gebiet "populär" (?) zu machen. Seine "Systematik" ist aber grausam. Man weiss oft nicht, was jetzt die Grundtypen sind, und was nur bei einzelnen Postämtern vorkommende Sonderformen. Oft werden dieselben Typen aus unverständlichen Gründen gesondert aufgeführt. Ansonsten ist etliches unnötig doppelt und verwirrend. Hier für Dich eine Gegenüberstellung von Hanmer zu meiner vereinfachten Systematik, die einem Monographen von Langford entlehnt ist:

Typ A = Hanmer #1, #5, #10
Typ B = Hanmer #2, #7, #8 (wo ist der Unterschied?)
Typ C = Hanmer #3, #11, 13
Typ D = Hanmer #4, #15, #17, 24
Typ E = Hanmer #25, #36
Typ F = Hanmer #30, #35

Dein Stempel ist ein Typ E (Hanmer #25, Typ #36 ist derselbe Typ als Marineschiffspost-Stempel). Von den 34 Typen, die Hanmer nennt, entfallen auch viele auf die "received" Stempel und auf die Stations -- und die sollen von mir ja noch ergänzt werden :). Innerhalb meiner sechs Grundtypen, die auch chronologisch nach Datum der Einführung geordnet sind, kann man dann ggf. noch weiter gruppieren. Allerdings habe ich mich bislang nicht besonders damit beschäftigt. Das macht m. E. zumeist nicht viel Sinn, da es dann oft bestimmte Sondertypen sind, die überhaupt nur bei einem Postamt existierten (wegen erwähnten Vertauschungen zum Beispiel).

Ach ja, was ich versucht habe mit dem Abstand der Balken zu beschreiben, bezog sich auf den Abstand zwischen dem obersten und untersten Balken bei den Killern mit horizontalen Strichen (zur Unterscheidung der Typen A/B und F). Das ist schwer zu beschreiben, wenn man von der Type A kein Exemplar zeigen kann, aber da Du den Hanmer hast, kannst Du sehen, dass diese beiden Typen (#1/2 und #30, z.B.) am realen Stück unmöglich verwechselt werden können. Bei den Killern mit vertikalen Strichen, wie bei Deinem, spielen Abstände der Balken keine Rolle.

Ich hoffe, dass ist ein bisschen klarer jetzt und ich habe Dich nun nicht vollends verwirrt.

Dein Stempel ist auch hinsichtlich der Stempelqualität (leider) typisch. Ich habe für den Beitrag meine besten Exemplare rausgesucht. Viele von mir sehen aber auch so aus wie Deiner. Ergibt sich Stamford aus dem Briefinhalt oder dem Absender? Kann man im Original zumindest von dem Bundesstaat ewas mehr "erahnen"? Stamfort aus 1911 kann eigentlich nicht sein (gemäss Monograph) . . .
 
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