Thema: Rohrpostbelege
Schmuggler Am: 17.05.2008 18:46:27 Gelesen: 1413465# 40@  
@ AfriKiwi

Ob Karte oder Brief: ALLE Rohrpost-Ganzsachen sind u n g e b r a u c h t recht häufig und mit etwas Geduld immer beschaffbar. Sie sind komplett in den sogenannten Ganzsachen-Katalogen aufgelistet und in "guter" Erhaltung (!) pauschal mit 10% vom Katalogwert zu bewerten. Die sogenannten Frage-/Antwort Doppelkarten sollten im Einzelfall mit bis 50% bewertet werden.

Das gilt besonders für die RPZP-Doppelkarten:



Unklar ist mir bis heute, warum einige Ganzsachen und Briefmarken auch während des 1. Weltkrieges mit einer Verzögerung von bis zu 6 Monaten erst auf dem "Markt" erschienen - passend zur entsprechenden Portostufe. Daraus können sich heute jedoch SEHR interessante Frankaturen (EF) ergeben.



@ Concordia

Der kleine, kopfstehende Stempel mit der Nr. 14 ist der Bestellstempel.

Jeder Bestellbote hat von seinem Bestellpostamt einen täglich wechselnden Stempel gegen Quittung solch einen Bestellstempel erhalten.

Ursprünglich wurden alle Rohrpostsendungen von "besonderen (Rohrpost-) Boten" dem Empfänger zugestellt. Ab ca. 1885, mit steigendem Rohrpostaufkommen, kamen auch ausgesuchte Jugendliche ab 19 Jahre zum Einsatz. Sie warteten vor dem Bestellpostamt und bekamen 5 Pfennig je Sendung von der Reichspost-Verwaltung.
Ab ca. 1900 konnten sie auch per Fahrrad bestellen, mussten dann aber erst den damals üblichen Post-Fahrradführerschein vorlegen und der Bestellbetrag wurde pauschaliert.

Ab ca. 1902 wurden die Sendungen vorrangig wieder von "allgemeinen Boten" ausgetragen, erkennbar an diesem Stempel, hier die Nr. 4:



Der Stempel kann auch in der Farbe schwarz sein.

Ab ca. 1905 wurde auch der "gewöhnliche Bote" (auch nur verkürzend einfach "Bote" genannt) für die Brief- und Rohrpost eingesetzt (Kosten!). Er erhielt den neuen Nummernstempel, welcher bisher immer schwarz ist und es ihn in vielfältigen Formen gibt, je nach Bestellpostamt:



Weiter fragen - und noch einen schönen Sonntag!
 
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