Thema: Schwere Führungskrise bei der Deutschen Philatelisten Jugend
stephan.juergens Am: 06.03.2013 07:51:47 Gelesen: 13483# 11@  
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Leider besteht Unterstützung von Jugendgruppen - insbesondere durch einzelne Philatelisten - häufig darin, dem Jugendwart die Briefmarken zu übergeben, die man selbst nicht mehr verkaufen kann/will. Aus meiner Zeit in der Jugendgruppe - und der Beobachtung der aktuellen Arbeit unseres Jugendwartes - glaube ich, dass die Unterstützung der Jugend mit Briefmarken aber auch finanzieller Natur kein wesentliches Problem darstellt - ich kann mich jedenfalls an keine Idee erinnern, die mangels Briefmarken oder Geldes nicht durchgeführt werden konnte. Eher schon mangels Ideen oder mangels Teilnehmer (die auf der Seite 60+ aber nicht das Problem darstellt).

Problem ist m.E. aber, dass man mit Aktionen wie "wer findet die meisten Blumenmarken in diesen Haufen" oder "Briefmarkenweitwurf" nur Kinder anspricht - gibt es in der DPhJ eigentlich noch Jugendgruppen? Die Gruppen, die ich beobachte sind Kindergruppen. Für Jugendliche - insbesondere auch in der Altersgruppe 18-21 war die Förderung schon vor dreißig Jahren nur recht dürftig - klar, man konnte (und kann) kostenfrei Ausstellen, aber der Jugendliche, dem Ausstellungen nichts geben, steht schon recht alleine dar. Dies liegt m.E. hauptsächlich daran, dass in den Landesringen seit Jahrzehnten diejenigen dominieren, die das Ausstellungswesen aufrecht erhalten.

Eine Selbstorganisation von Jugendlichen sieht m.E. anders aus: gebraucht werden würde ein Altersgrenze für Vorstandsmitglieder - wobei ist die von vielen politischen Jugendverbänden gewählte Grenze von 35 Jahren schon für ziemlich hoch halte. In einer Übergangsphase wird man eventuell noch auf vereinzelte Mitarbeit von älteren angewiesen sein, aber die Zuarbeit/Unterstützung darf ja auch von Nichtmitgliedern geleistet werden, die Entscheidungen sollten von Jugendlichen getroffen werden.

Dass man für Kindergruppen besser pädagogisch geschultes Personal nimmt, statt diese sich selbst organisieren zu lassen steht auf einem anderen Blatt. Konkret heißt dies, dass m.E. jeder (größere) Verein zwei Gruppen bräuchte - eine Kindergruppe und eine Jugendgruppe. In der Praxis sieht dass dann wohl so aus, dass die beiden zahlenden Mitglieder der Jugendgruppe in zwei Gruppen gesteckt werden würden - also nicht praktikabel. Aber das zu lösende Problem ist doch, dass ein 14/15 Jähriger mit vier/fünf 10 Jährigen nichts mehr gemein hat, aber sich andererseits in einer Gruppe 60-80 Jährigen auch nicht wohlfühlt.

Anmerkung: Bitte diesen Beitrag nicht so auffassen, dass man die Unterstützung durch Briefmarkenspenden einstellen sollte.
 
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