Thema: Ebay: Änderungen im Bewertungssystem
Richard Am: 27.05.2008 12:19:17 Gelesen: 12903# 5@  
Kritik an neuen eBay-Regeln

T-Online (26.05.08) - Neuer Ärger für eBay: Nachdem das Auktionshaus vergangene Woche sein Bewertungssystem reformiert hat, hagelt es massenhaft Kritik. Verkäufer sind aufgebracht, fühlen sich von eBay im Stich gelassen und drohen bereits mit Boykott und Weggang. Hauptstreitpunkt ist das Verbot von Negativbewertungen durch Verkäufer. Händler klagen, Käufer würden sie seitdem mit der Androhung einer Negativbewertung erpressen, um so Rabatte rauszuschlagen.

Seit vergangener Woche gelten für Bewertungen bei eBay neue Regeln. Verkäufer können Käufer nur noch positiv bewerten. Bislang waren gegenseitige Bewertungen ohne Einschränkungen möglich. Diese Änderung soll nach Aussage von eBay Rachebewertungen verhindern. Die Verkäufer sehen das allerdings anders: Sie fühlen sich der Willkür von Käufern ausgesetzt und verschaffen ihrer Wut in eBay-Foren Luft. Der Vorwurf: Händler sind durch die Regeländerung gegenüber schwarzen Schafen machtlos. Manche Verkäufer berichten sogar von Erpressungsversuchen durch Käufer, die so Spezialkonditionen durchzusetzen versuchen.

eBay-Powerseller verlieren Sonderstatus

Eine weitere Änderung betrifft die Gewichtung der abgegebenen Bewertungen. So werden nur noch Beurteilungen der vergangenen zwölf Monate einbezogen. Daneben fallen neutrale Bewertungen viel stärker ins Gewicht, da sie in die Berechnung des Bewertungsprofils miteinbezogen werden. Und auch hier hagelt es Kritik: Verkäufer berichten von einer Verschlechterung ihres Bewertungsprofils. Manch ein Powerseller verlor sogar seinen Sonderstatus, da durch die Einbeziehung der neutralen Bewertungen der Prozentsatz an positiven Bewertungen gesunken ist. Dagegen profitierten auch eine Reihe von eBay-Kunden von der Umstellung, da negative Bewertungen aus der Berechnung verschwanden.

eBay-Kundenservice soll Streit klären

Insgesamt fühlen sich viele Verkäufer von eBay im Stich gelassen, da sie gegen Käufer künftig nichts mehr direkt unternehmen können. So schreibt Nutzer klaus_pothoff: "Ich habe nicht den Ansatz der Möglichkeit, mich zu wehren." Es könne nicht sein, Käufer auch dann positiv bewerten zu müssen, wenn sie nicht zahlen. Anstatt säumigen Käufern mit einer negativen Bewertungen einen Denkzettel zu verpassen, müssen sie nun den Umweg über den eBay-Kundenservice gehen. Dort sollen etwa Kunden gemeldet werden, die Verkäufer erpressen. Dazu wurde zudem die Funktionen "Käuferkreis einschränken" und die "Liste gesperrter Käufer" erweitert. Dazu meint klaus_pothoff: "Lasse ich ihn durch eBay mahnen, erhalte ich von dem schlechten Käufer aus 'Dankbarkeit' eine negative Bewertung."

Weggang und eBay- Boykott

Als erste Reaktion auf die Regeländerung drohen viele Händler mit einem Weggang von eBay. Sie fühlen sich von dem Auktionshaus betrogen, da es schließlich die Verkäufer seien, die mit ihren Einstellgebühren das Online-Portal finanzierten. Daneben würden professionelle Verkäufer bevorzugt, da bei der Masse der verkauften Artikel negative und neutrale Bewertungen nicht so schnell ins Gewicht fielen. Der Nutzer the*guardian*of*forever befürchtet Nachteile für Gelegenheitsverkäufer: "Man kann sich als kleiner Verkäufer kaum noch eine neutrale oder negative Bewertung erlauben [...]. Wenn man wenig verkauft, reichen schon zwei negative und man ist weg vom Fenster." Ob die Nutzer ihre Drohungen umsetzen, scheint allerdings fraglich. Bereits im Februar drohten eBay-Verkäufer weltweit mit Boykott - ein merklicher Nutzerschwund folgte allerdings nicht.

(Quelle: http://computer.t-online.de/c/15/14/03/48/15140348.html)
 
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