Thema: Briefe bestimmen: DDR
drmoeller_neuss Am: 26.04.2013 22:22:34 Gelesen: 26664# 7@  
@ StefanW [#3]

2. Welche Bewandnis hat es mit dem R-Notzettel? Gab es für Zschopau keine "richtigen" R-Zettel?

In Zschopau waren wohl die R-Zettel ausgegangen oder nicht rechtzeitig bestellt worden. In der DDR musste schon hin- und wieder einmal improvisiert werden. Dafür gab es Rollen mit Einschreibeklebezetteln ohne Ortsangabe. Die Ortsangabe wurde dann mit Gummistempel angebracht. Übrigens ist es auch im Westen vorgekommen, dass Einschreibe-Klebezettel per Gummistempel geändert wurden.

3. Kann das Brief echt gelaufen sein? Rückseitig ist kein Ankunftsstempel abgeschlagen.

Einschreibebriefe wurden zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mit einem Eingangsstempel versehen, nur noch Eil- und Wertbriefe.

In sofern ist alles in Ordnung. Der Beleg ist ein häufiger DDR-Sammlerbrief, wie man sie auch für 1 EUR in Belegekisten finden kann. Diese Methode der "Zufrankierung" war für DDR-Bürger die einzige Methode, um DDR-Briefmarken legal in das Ausland zu schicken. Der ausländische Tauschpartner, in diesem Fall in der BRD, hat sich mit Briefmarken, Kaffee, Schokolade oder anderen in der DDR gefragten Gütern revanchiert.
 
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