Thema: Kundendatendiebstahl beim Zeitschriftenverlag PHILAPRESS
Richard Am: 27.05.2013 08:25:18 Gelesen: 9368# 7@  
@ Lothar Schrapp [#5]

Es stellt sich im Grunde die Frage nach Sinn und Zweck des Einbruchs.

Hallo Lothar,

wenn Du demnächst von Briefmarken Versandhändlern, Auktionsfirmen, Katalogherausgebern, Zubehörhändlern und vielen mehr Angebote erhälst, mit denen Du bisher nichts zu tun hast, dann kennst Du den Sinn und Zweck. Der Datendieb verdient am Verkauf der Daten-CD's und die Versender der Angebote am erwarteten Umsatz.

Thomas kann sich vielleicht an der eingehenden Briefpost erfreuen.

@ 10Parale [#6]

Eine Bitte an die Justiz: Harte Strafen für solche 10-Gebote-Brecher.

Solange kein Schaden entsteht, gibt es keinen Grund an der Rechtsverfolgung.

Im Gegenteil: Der Staat kauft regelmäßig Daten-CD's mit Daten, die sowohl ehrliche Staatsbürger wie auch Steuerbetrüger betreffen können und zahlt dafür Millionenbeträge an die "10-Gebote-Brecher."

Nur nicht soviel Aufwand treiben

Meine eigenen Bankdaten standen Millionenfach in den Informationsdiensten, die ich früher jede Woche und jeden Monat an viele Kunden verschickt haben und die auch an Kiosken zu erhalten waren. In Jahrzehnten ist mir nicht einmal eine unberechtigte Lastschrift vom Konto abgebucht worden.

Wie es jedoch zu unberechtigten Abbuchungen kommen kann, zeigt das Beispiel eines ehemaligen Münchner Briefmarkenhändlers.

Einer der ganz Großen der Briefmarkenbranche in den 70er und 80er Jahren, Lothar Krüger aus München, ist gestorben. Er baute s. Zt. das gleichnamige Münchner Briefmarkenhaus auf. Dabei half ihm sein Gespür für den Markt und sein Marketing-Talent. Er warb mit großformatigen Anzeigen in der Fach- und Tagespresse.

Nachdem er sein Geschäft an seinen Prokuristen verkauft hatte, ging es stark bergab, da dieser auf eine Telefonkarten-Hype setzte und sich damit total verspekulierte. Schließlich mußte das Unternehmen Konkurs anmelden. Am 12. Februar 2010 verstarb Lothar Krüger im Alter von 69 Jahren.


(Quelle: http://www.briefmarkenverein-kamp-lintfort.de/zeitung/03-2010.pdf - Seite 10 )

Wie mir in Erinnerung ist, hat der Nachfolger Krügers, um seine Telefonkarten Spekulationen auszugleichen, im großem Umfang Lastschriften von Kundenkonten abgebucht für Lieferungen, die er zu keinem Zeitpunkt versandt hatte.

Dumm war nur, daß den Kunden die Abbuchungen auf vielen Bankkonten aufgefallen sind. Wie der Michel-Rundschau Mai 1996 zu entnehmen ist, wurde der Krüger Nachfolger Michael Ehrhardt 1994 vom Landgericht München wegen Betrug und Untreue zu 4 1/2 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, vier Mitarbeiter zu Bewährungsstrafen von 8 bis 12 Monaten.

Schöne Grüsse, Richard
 
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