Thema: Von Themen, Threads und Amateurfunkern
DL8AAM Am: 05.06.2013 18:37:20 Gelesen: 4457# 4@  
@ Georgius [#2]

Vorweg: Korrekt heisst das Funkamateur, nicht Amateurfunker. Ein kleiner, aber sehr wichtiger Unterschied. ;-)

Ein staatlich lizensierter Teilnehmer am Amateurfunkdienst gemäß internationalen Fernmelderecht ist per Definition ein Funkamateur. Ein Amateurfunker ist naja 'irgendwas' anderes. Wenn jemand einen Funkamateur als Amateurfunker bezeichnet, wird das meist als eine echte Beleidigung aufgefasst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Funkamateur
------------------

Das hat hier nichts mit Pflegen der englischen Sprache bzw. nichts mehr Verdenglischung zu tun. Der Duden drückt das auf seiner Webseite so richtig schön passend aus " ... denn Sprache ist lebendig. Sie verändert sich durch die Menschen, die sie sprechen.". Und Thread ist inzwischen durch den allgemeinen Sprachgebrauch zu einem echten deutschen Wort geworden, ob uns das gefällt oder auch nicht. Es stammt lediglich aus einer anderen Sprache bevor es bei uns eingeflossen ist. Wenn Du es hart auf hart siehst, darfst Du auch das griechische Fremdwort "Thema" nicht nutzen. Das deutsche Wort wäre beispielsweise "Betreff" oder "Gegenstand". Kein Anglizismus, sondern ein Gräzismus, aber dadurch ist es trotzdem "von außerhalb eingedrungen (worden)" und damit nicht besser oder schlechter als jedes andere fremde Wort. Es liegen nur 1-2 Tage mehr dazwischen, so dass es uns kaum noch auffällt.
Sowas kann teilweise aber auch recht schnell gehen, jeder benutzt ganz selbstverständlich heute z.B. Videorekorder oder Computer, obwohl es dafür bereits vorher schon ein deutsche Synonyme gab (und gibt). Das gilt für fast alle Fremdworte, von den richtig alten, wie Bibliothek >< Bücherei, über naja ältere Kreationen (Geldbörse >< Portemonnaie) zu echt neuen Highlights, wie der Klassiker "downloaden >< herunterladen".

Bei dieser Diskussion kommen mir unwillkürlich immer wieder Szenen in den Sinn, in denen unsere altforderen Stammesältestens in den dunklen, versumpften und malariaverseuchten germanischen Wäldern, fellbehangen, ungewaschen und schlammverschmiert am Lagerfeuer bibbernd, sich darüber aufregen, dass die vermalledeite Jugend dauernd nur noch in unverständlichen Latinizismen und Gräzismen spricht. ;-)

@ Mondorff [#3]

Jou, fast, "oh konträr" steht schon im "Gemeinnützigen Fremdwörterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der in unsrer Sprache vorkommenden fremden Wörter und Ausdrücke, nach ihrer Rechtschreibung, Aussprache, Abstammung und Bedeutung aus alten und neuen Sprachen erläutert: Ein Hülfsbuch für Geschäftsmänner und Gebildete aus allen Ständen" von Eucharius Ferdinand Christian Oertel aus dem Jahr 1804, hi. Die 4. Ausgabe von 1830 kann man übrigens bei Googlebooks [1][2] im Original online lesen, witzig. Trotzdem ganz ohne Spass, dieses zweibändige Werk ist auch zum Verständnis alter philatelistischer Objekte ausgesprochen hülfreich! ;-)

Aber wie gesagt, dieses Thema passt hier nicht mehr so ganz in den Thread. ;-)

Am besten Richard drückt den Deletebutton.

LG
Thomas

[1]: http://books.google.de/books/about/Gemeinn%C3%BCtziges_Fremdw%C3%B6rterbuch_zur_Erk.html?hl=de&id=OT5JAAAAcAAJ
[2]: http://books.google.de/books/about/Gemeinn%C3%BCtziges_Fremdw%C3%B6rterbuch_zur_Erk.html?id=ICNJAAAAcAAJ&redir_esc=y
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5547
https://www.philaseiten.de/beitrag/67059