Thema: Rohrpostbelege
Schmuggler Am: 08.06.2008 17:12:19 Gelesen: 1412975# 70@  
Um die Zeit bis zum Fußballspiel zu überbrücken, hier noch einige Ergänzungen in optischer Form als leichte Kost:



Ab 1863 wurde die Paketpost in London mit Rollwagen und Luftdruck befördert, hier die 1. offizielle Fahrt, wie man an den würdigen Herren mit Zylinder und Bart unschwer erkennen kann. Die inoffizielle Eröffnung muß wenig früher erfolgt sein, denn in den Archiven ist verankert, dass der damalige 1. Präsident der privaten Beförderungsgesellschaft unter den skeptischen Blicken seiner Begleitung sich selbst per Rollwagen plus Druckluft befördern ließ.

Im Hintergrund das Schwungrad ("Fying Weel"), welches die verstellbaren Propeller für die Druck- bzw. Zug-Luft antrieb. In der Realität war dieses Schwungrad aber nicht an dieser Stelle aufgebaut.

Gab ein Postkunde seine Rohrpostsendung nicht am Rohrpost- sondern Briefpostschalter ab, konnte der Wertstempel mit völlig anderen Stempeln aus der Briefpost entwertet sein. Hier ein Beispiel aus der Post-Stempelautomation in Form eines der seltensten Bickerdike-Stempeltypen von Berlin:



Ebenso ist eine Aufgabe während einer Veranstaltung oder einem bestimmten Anlaß möglich. Eine Rohrpostsendung konnte in Berlin an jedem Postamt (außer Paketpost) aufgegeben werden und wurde der nächsten Rohrpoststation sofort zugeführt, um dann von dort per Rohrpost befördert zu werden:



Natürlich konnten auch Rohrpostsendungen "nach außerhalb", d.h. ausserhalb des damaligen Rohrpostnetzes befördert werden. Der Postkunde musste dann die entsprechende Rohrpostgebühr zahlen, plus das gewöhnliche Briefpost-Beförderungsporto der Sendungsart an den Bestimmungsort. Dort wurde die Sendung NICHT per Eilboten ausgetragen, wenn die Eilbestellgebühr nicht frankiert wurde. Wurde sie mit weiteren 25 Pfennig frankiert, wurde sie auch per Eilboten bestellt.



Das ging auch in andere Länder:



Apropos Österreich: Gleich gehts los - und noch einen schönen Sonntag.
 
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