Thema: Ganzsachen mit Zusatzfrankatur
Stefan Am: 09.06.2008 18:10:28 Gelesen: 271399# 4@  
@ reichswolf [#3]

auch aus dem Abstimmungsgebiet Oberschlesien zeigte die Inflation ihre ersten Auswirkungen. Bei der Währung dieses Gebietes handelte es sich um die Reichsmark; die Portotarife waren bis auf die Übergangszeit vom 01.07.-14.07.22 die gleichen wie im Deutschen Reich.



Als die dreisprachig gehaltene Ganzsachenkarte im April 1920 erschien, kostete eine einfache Fernpostkarte noch 0,15RM. Bereits zum 06.05.1920 erhöhten sich die Tarife, die eine Zusatzfrankatur notwendig machten. Per 01.01.1922 wurden nach erneuter Portoerhöhung noch mehr Marken zum Auffrankieren notwendig. Die hier hier gezeigt Karte lief am 16.03.1922 von Beuthen (Oberschlesien) nach Schmölln (Sachsen).

Besonders für die Portoperiode ab Januar 1922 ist es für Oberschlesien auffällig, dass sehr viele mit kleinen Werten auffrankierte Ganzsachenkarten existieren. Nachforschungen ergaben, dass bedingt durch kurze Zeit vorher (= 2. Jahreshälfte 1921) gelieferte Nachauflagen der 2. Freimarkenausgabe an die Schalter in Oberschlesien mehr als genug kleinere Werte (5-40Pf) vorhanden waren und die Nachfrage durch das Publikum auch bedient werden konnte.

Fazit: Obwohl Mischfrankaturen von Ganzsachen + Marken bei vielen Sammlern nicht sonderlich beliebt sind, stellen sie für mich für das Abstimmungsgebiet Oberschlesien besonders ab 1922 den Normalfall dar, auch um überzählige Markenbestände der Postämter aufbrauchen zu können. Ähnliches dürfte auch auf das Deutsche Reich zutreffen.

Gruß
Pete
 
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