Thema: Briefmarkensammeln, nur etwas für die finanzielle Elite?
bayern klassisch Am: 20.08.2013 13:35:05 Gelesen: 39095# 41@  
Liebe Sammlerfreunde,

leider zielt mir der Titel zu sehr auf "Geld" ab und weniger auf das, was wir für unser "Geld" bekommen.

Der Vorwurf, dass Sammlungen mit viel Geld zusammen gekauft werden, steht ja im Raum und suggeriert, das Geld alles andere ersetzt oder ersetzen könnte.

Dann kaufe für 1.000.000 Altdeutschland, Kolonien oder Deutsches Reich und stelle es aus - schön aufgezogen, aber logischerweise ohne roten Faden, ohne Einleitung, worum es geht und ohne Sinn und Verstand, denn Geld kennt ja solche nicht.

Du wirst überrascht sein, wie wenig Punkte mir gute Juroren geben würden, obwohl ich mit der Million Euro doch ein kleines Vermögen investiert hätte.

Dagegen kann eine Sammlung, die kein Hundertstel davon wert ist und gekostet hat, ein Hingucker sein und mit dem Privilleg "beste Sammlung der Ausstellung" benotet werden.

Ich mag Zusammenstellungen von teuersten Stücken nicht, wenn die Leute nicht wissen, was sie haben, keine Ahnung von der Philatelie im Allgemeinen und von dem, was sie zusammentragen im besonderen haben, sich nicht bilden, Kenner werden und auch sonst nur Interesse am raffen und im Tresor lagern haben. Diese Leute helfen der Philatelie auch nicht weiter.

Ich kenne aber sehr wohl äußerst wohlhabende Menschen, die problemlos siebenstellige Beträge im Jahr für Stücke ausgeben können, ohne am Bettelstab zu gehen, und die alle Ihre Briefe (lose Marken sammelt von denen eh keiner) in- und auswendig kennen, über deren Gesicht ein Glanz huscht, wenn sie einem ihre Sammlung erklären und die, trotz gewaltigen Umfangs, über jeden noch so kleinen oder großen Brief sich freuen können, wie ein Kind, wenn er gut in ihr Konzept passt.

Ein Horter hat NIE ein Konzept. Ein Sammler OFT. Ein Philatelist IMMER. Auf das Geld kommt es dabei am allerwenigsten an.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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