Thema: Briefmarkensammeln, nur etwas für die finanzielle Elite?
bayern klassisch Am: 21.08.2013 19:13:21 Gelesen: 37932# 78@  
@ drmoeller_neuss [#71]

"Nach den Gesetzen der Logik gilt:

Aussteller sammeln besser --> Nicht-Aussteller sammeln schlechter

==> Es gibt nach bayern klassisch zwei Teilmengen von Sammlern, eine Menge von "Besseren" (Ausstellersammlern) und eine Menge von "Schlechteren" (Nicht-Ausstellungssammlern)

--> "schlechterer Sammler" ist eine Diskriminierung

==> Die Aussage, bayern klassisch diskriminiert keine Sammler, ist also logisch falsch.

Da hat sich doch der Schein an der Uni gelohnt. :)"

Ich wollte eigentlich nicht darauf eingehen, muss es aber doch. Deine Argumentation ist nicht logisch, sondern falsch. Sie ist genau so falsch, wie die logische Aussage: Beethoven ist tot, die Katze meines Nachbarn ist tot. Folglich war Beethoven eine Katze.

Ich hoffe und denke dennoch, dass du verstehst, was ich sagen will (und viele andere hier auch) - ich habe nicht über Menschen geredet, sondern über das Sammeln - Lars hat es ja mehrfach treffend geschildet. Theoretisch kann auch ein Sammler, der im stillen Kämmerlein ohne Literatur, ohne ARGE - Mitgliedschaft, ohne Michelkataloge und ohne Internetanschluß vor sich hin sammelt. perfekt sammeln. Damit wäre er ein Sammler, der optimal vorgeht. Kennst du so einen? Nein? Ich auch nicht.

Meine Behauptung ist aber, dass man durch das Ausstellungswesen, das man in 5 Minuten verinnerlichen kann, ohne eine Genie zu sein, zu logischem Handeln = Sammeln geführt wird. Mit Bevormundung hat das gar nichts zu tun, denn die Bandbreite(n) ist/sind enorm. Von Länder-, Postgeschichte-, Spezial- oder thematischen Sammlung ist alles dabei.

Schon bei einer Rang III Veranstaltung hat man i. d. R. ein so breites Exponatsangebot vor sich, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

Wenn hier - leider richtig beobachtet - darauf hingewiesen wird, dass nur wenige Sammler die Sammlungen in den Rahmen bewundern, macht das doch die ausgestellten Exponate nicht schlechter. Daniela Katzenberger kennen auch mehr, als Professor Dr. Harald Lesch - ist das eine Aussage über die Wertigkeit eines Menschen?

Ich habe sicher an die 100 Ausstellungen in meinem Leben sehen dürfen, viele davon als Aussteller, die meisten als Betrachter - ich wollte keine Erinnerung daran missen. Wenn hier geschrieben wird, dass man erst gar nicht zu Ausstellungen geht, obwohl man das leicht könnte, fehlt mir dafür das Verständnis, denn Kaninchenzüchter erwarte ich nicht in den Gängen einer Ausstellung zu sehen - wirkliche Sammler dagegen schon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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