Thema: (?) (33) Echt oder falsch: Stempel Alliierte Besetzung
el-mue Am: 27.08.2013 08:29:52 Gelesen: 39185# 29@  
@ Pete [#25]

Weiterhin fallen mir noch einige bedenkliche Aspekte bei den Belegen auf:

Wenn die Belege postalisch gelaufen sind, so fehlen die Zensurlabel oder -vermerke. Sicher, nicht jeder Beleg wurde zensiert, bei der Menge würde ich dennoch den einen oder anderen Vermerk darauf erwarten. Dann die Frankaturhöhe, die Belege 1 und 2 sind hoffnungslos überfrankiert. Sieht man beim dritten von den SBZ-Marken ab, stimmt diese hier. Zum 4. Beleg wäre noch zu erwähnen, dass lt. Michel-Deutschland-Spezial 1994 S.1350 eine Einschreibgebühr von 60Pf zum Auslandsporto von 75Pf also insgesamt 135PF zu frankieren wären. Im Michel-Katalog Ausgabe 2013 ist dazu keine Angabe gemacht. Der Brief wäre also ebenfalls überfrankiert, nur wo ist der Einschreibzettel [#28] ?

Zu den Postkarten noch, es ist nicht so abwegig, dass man Postkarten von irgendwoher genommen hat, um Informationen zu versenden - nur, wo sind die Informationen? Ich erwarte dann doch wenigstens eine Nachricht, wenn ich eine Karte versende, und wenn es nur ein Lebenszeichen ist. Papier war damals sehr rar. Was für uns heute selbstverständlich ist, dass man zum nächsten Laden ("oder Tankstelle") läuft und dort Papier einkauft gab es damals so gut wie überhaupt nicht. Meine Eltern haben von den Zeitungen die unbedruckten Ränder abgeschnitten und für ihre Hausaufgaben in der Schule verwendet.

Briefumschläge, gebastelt aus Schulheften, irgendwelchen Papieren usw. waren nichts Ungewöhnliches. Um eine Nachricht zu versenden hat man auf alles zurückgegriffen, was eben da war, da ist es nicht so ausschlaggebend, dass die Ansichtskartenabbildung nicht dem Aufgabeort entspricht.

Beste Sammlergrüße

El Mü
 
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