Thema: Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh
uli Am: 27.08.2013 17:34:42 Gelesen: 42783# 18@  
@ Henry [#9]

Hallo Henry et alt.,

ich bin fast 30 Jahre im Sport ehrenamtlich tätig, einige Jahre in führenden Positionen und eine Zeitlang auch auf Verbandsebene. So ziemlich alle Sportarten haben seit Jahren die gleichen Sorgen: Mehr Konkurrenz durch neue Sportarten, ein verändertes Freizeitverhalten und die demografische Entwicklung sorgen für Mitgliederrückgang. Guckt man da wiederum die bei den Mitgliederzahlen erfolgreicheren Verbände und Vereine an, dann findet man oft die gleichen Gründe:

1) Hin zum Breitensport und Wettkampfsport vereinfachen, um ein größeres Klientel anzusprechen.

2) Service bieten, niemand geht mehr in einen Verein, nur um unter Gleichgesinnten zu sein.

3) Jedem das Gefühl geben wichtig und willkommen zu sein.

Wir hatten uns vor gut 10 Jahren in einem Arbeitskreis viele Gedanken gemacht, was man im bzw. durch den Verband ändern oder neu einführen könnte. Eines meiner Schlüsselerlebnisse hatte ich anläßlich eines Workshops des Arbeitskreises, in dem ein externer Berater einen Vortrag hielt. "Der ADAC ist nicht allein der größte Verein in Deutschland, weil so viele Leute ein Auto fahren. Die Leute könnten auch einem anderen Automobil-Verein beitreten. Der ADAC ist der größte Verein, weil er den größten und vielleicht auch besten Service liefert." Leider war schnell zu sehen, dass diese und andere Äusserungen auf fruchtlosen Boden fielen. Ich habe mich dann aus der Verbandsarbeit zurückgezogen.

Bei vielem, was ich seit Jahren über Briefmarkensammeln und Philatelie mitbekomme, fühle ich mich ganz stark an den Sport erinnert. Natürlich ist sehr viel Basisarbeit erforderlich, um Erfolg zu haben. Aber auch hier gilt: Der Fisch stinkt vom Kopf her. "Die da oben" müssen mit Strategien, Ideen und massiver Unterstützung Basisarbeit ermöglichen und vereinfachen, dafür sind sie da. Ansonsten ist es in erster Linie ein Verband um des Verbandes willen und damit über kurz oder lang dem Untergang geweiht. Die Frage, an der ich mich aufgehangen habe, ist dabei m.E. die mit Abstand wichtigste, die man (ein Vorstandsmitglied) zufriedenstellend beantworten können muss, um einer quantitative Negativentwicklung entgegen zu wirken. Wenn ich da anpacken müsste / könnte, würde ich mit als erstes die unorganisierten Sammler fragen, warum sie nicht Mitglied sind und was sie von einer Mitgliedschaft konkret erwarten würden.

Gruß
Uli
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5790
https://www.philaseiten.de/beitrag/71017