Thema: Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh
drmoeller_neuss Am: 01.09.2013 14:15:35 Gelesen: 41054# 60@  
Erst einmal vorneweg: Ich halte beide Teams für fähig, einen Verband zu führen. Insofern teile ich nicht Richards Auffassung, dass es sich bei der Wahl des zukünftigen BDPh-Vorstandes um eine "Schicksalwahl" handelt. Es ist vielmehr ein normaler demokratischer Vorgang, dass bei einer Wahl mehrere geeignete Kandidaten zur Auswahl stehen.

(Tipp an die Redaktion zur besseren Übersicht: Stellungnahmen der Kandidaten aus diesem Thema herausnehmen und in einem separates, geschlossenes Thema zusammenfassen)

In den letzten Beiträgen ist immer das Schlagwort "Social Media" gefallen. Man sollte in einem deutschsprachigen Forum besser den Begriff "Soziale Medien" verwenden. Viele Schreiber sind sich über die Bedeutung gar nicht im klaren, und meinen "Soziale Medien" unfasst nur die allgemeinen Datensammelanstalten wie Facebook oder die Produkte des amerikanischen Konzerns mit dem angebissenenen Apfel. Ich habe einmal die Begriffserklärungen aus Wikipedia in Zitaten angehangen - wer will, kann da nachlesen oder besser gleich die vollständige Definition in Wikipedia.

Nach dieser Defintion stellen Diskussionsforen wie die philaseiten "Soziale Medien" dar, da die Benutzer Inhalte gemeinsam erstellen, bearbeiten und verteilen.

Ich kann nur Jürgen alias Concordia CA zustimmen:

Daher sehe ich keine Notwendigkeit eines BDPh-Vorstandes, sich mit Facebook und dergleichen vorrangig auseinander zu setzen.

Da sind mir sauber geführte Foren wie Philaseiten.de tausendmal angenehmer.


Schön wäre es, wenn sich der zukünftige BDPh-Vorstand sich da mehr einbringen könnte. Einige Kandidaten sind ja jetzt schon in diversen Foren aktiv, und ich würde mich freuen, wenn sie es auch in Zukunft wären. Ich schlage vor, dass sich der Vorstand bestimmte Zeiten für den Chat in Briefmarkenforen reserviert, so dass eine Interaktion mit den Mitgliedern ohne Umwege erfolgen kann.

Kommen wir doch von den "Sozialen Medien" als Allheilmittel weg, und wenden uns wieder den strategischen Fragen zur Aufstellung des BDPh zu: Ich bin Mitglied im BDPh, wenn ich für mich dort einen persönlichen Mehrwert finde. Das Beispiel mit den Autofahrern und dem ADAC brachte es auf den Punkt: Der Mehrwert definiert sich in den meisten Fällen über die angebotenen Dienstleistungen, auch wenn die von der Mehrzahl der Mitglieder gar nicht in Anspruch genommen werden, wie die Pannenhilfe des ADAC.

Engagierte und forschende Philatelisten haben damit kein Problem: Ausstellungswesen, kostenloser Rechtsschutz und die "Philatelie" bieten genug Gegenwert für den Mitgliedsbeitrag. Wie kann man aber den Gelegenheitssammler in den BDPh bringen? Das geht nur über zusätzliche Angebote, wie Vergünstigungen für Mitglieder oder Sonderangebote wie verbilligte Einsteckalben. Wenn der BDPh hier mehr aktiv wird, tritt er zwangsläufig anderen Verbänden wie dem Händlerverband APHV auf die Füsse: dort wird man nicht begeistert sein, wenn der BDPh Albenblätter und anderes Zubehör in Eigenregie anbietet. Aber der ADAC hat auch nicht die Versicherungswirtschaft vorher gefragt, ob der ADAC selbst Rechtsschutzversicherungen anbieten darf.

Der BDPh könnte auch in Eigeninitiative Briefmarkenbörsen organisieren. Viele Landstriche im Süden und im Osten sind mit Tauschtagen unterversorgt.

Meine Frage an die Vorstandskandidaten lautet: Wie kann man "Gelegenheitssammler" besser in den BDPh einbinden bzw. von dem Verband überzeugen? Oder soll der BDPh zukünftig weiterhin nur die Oberschicht der Philatelisten versorgen? Dann wäre der Mitgliederrückgang zwangsläufig hinzunehmen.

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Definition "Social Media":
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Social_Media

Social Media (auch Soziale Medien[1]) bezeichnen digitale Medien und Technologien (vgl. Social Software), die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.

Soziale Interaktionen und Zusammenarbeit (manchmal in Anlehnung an den englischen Begriff auch 'Kollaboration' genannt) in sozialen Medien gewinnen zunehmend an Bedeutung und wandeln mediale Monologe (one to many) in sozial-mediale Dialoge (many to many)[2].

Zudem sollen sie die Demokratisierung von Wissen und Informationen unterstützen und den Benutzer von einem Konsumenten zu einem Produzenten entwickeln. Demnach besteht weniger oder kein Gefälle zwischen Sender und Rezipienten (Sender-Empfänger-Modell). Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Das gemeinsame Erstellen, Bearbeiten und Verteilen von Inhalt, unterstützt von interaktiven Anwendungen, betont auch der Begriff Web 2.0.

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Andreas M. Kaplan und Michael Haenlein definieren Social Media als „eine Gruppe von Internetanwendungen, die auf den technologischen und ideologischen Grundlagen des Web 2.0 aufbauen und die Herstellung und den Austausch von User Generated Content ermöglichen“.

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Technologien:

Weblogs und Foren sind individualisierte Webseiten auf denen Nutzer diskutieren und ihre Erfahrungen, Meinungen und Wissen zu spezifischen Themen austauschen können.


Definition "Web 2.0".
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Web_2.0

Die Benutzer erstellen, bearbeiten und verteilen Inhalte in quantitativ und qualitativ entscheidendem Maße selbst, unterstützt von interaktiven Anwendungen. Um die neue Rolle des Nutzers zu definieren, hat sich mittlerweile der Begriff Prosument (engl. Prosumer) durchgesetzt. Die Inhalte werden nicht mehr nur zentralisiert von großen Medienunternehmen erstellt und über das Internet verbreitet, sondern auch von einer Vielzahl von Nutzern, die sich mit Hilfe sozialer Software zusätzlich untereinander vernetzen. Im Marketing wird versucht, vom Push-Prinzip (Stoßen: aktive Verteilung) zum Pull-Prinzip (Ziehen: aktive Sammlung) zu gelangen und Nutzer zu motivieren, Webseiten von sich aus mit zu gestalten.

Das Web 2.0 kann folgendermaßen charakterisiert werden: [. . .]
Die Möglichkeit, die kollektive Intelligenz der User zu nutzen. Je mehr User dazu beitragen, umso wichtiger und wertvoller kann die Web-2.0-Seite werden.

Tim Berners-Lee, der Begründer des WWW, sagte 2006 über den Begriff Web 2.0 in einem IBM-Developer-Works-Podcast, er halte Web 2.0 für einen „Jargonausdruck, von dem niemand weiß, was er wirklich bedeutet.“ (Originalzitat: „I think Web 2.0 is of course a piece of jargon, nobody even knows what it means“)

 
Quelle: www.philaseiten.de
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