Thema: Danzig: Seltene Farbvarianten ?
Stefan Am: 24.06.2008 21:39:56 Gelesen: 22253# 22@  
@ Mirco78 [#20]

>>Und die gezeigten DR Marken 115 weichen sehr stark von den Danzig Marken ab.<<

Das mag gut sein, da ich lediglich pro Farbvariante/-gruppe a-f einen (!) Vertreter (Briefmarke) aus dieser Farbvariante gezeigt habe.

In dem erwähnten Infla-Buch Band 30 wird auf S. 5 unter "G. Die Farben:" erwähnt, dass "man nach den bisherigen Feststellungen auf mehr als 30 Farbverschiedenheiten" kommt (Stand von 1963!). Desweiteren wird erwähnt, dass eine zu große Farbspezialisierung im Katalog für Sammler weniger förderlich ist und man hat sich seinerzeit auf die 6 Hauptfarbgruppen, katalogisiert unter 115a-f beschränkt. Nach dieser Einschränkung wird heute (!) noch im BPP geprüft und im Michel katalogisiert.

Es hat niemand etwas gekonnt, wenn die Michel-Redaktion nach Veröffentlichung einer Spezialkatalogisierung von 1 Ausgabe von einer Katalogjahresausgabe wie den Michel Deutschland-Spezial zur nächsten die Rolle rückwärts durchführen muss und die Spezialkatalogisierung wieder verkürzt bzw. vorläufig ganz einstellt - letzteres so 2004 geschehen für die Dauerserie Köpfe I und II der SBZ bzw. DDR. Eine Neukatalogisierung der Farb- und Papiervarianten soll ab 2009 erfolgen. Wenn du die richtigen Sammler erwischst, werden dir diese bestätigen können, was durch Streichung der Katalogisierung an Katalogwerten von ehemals gut dotierten Markenvarianten an Kapital für den Einkauf der Marken "vernichtet" wurde.

>>...aber ich hab einen Auktionskatalog von Schwanke 313. Aktion wo genau diese Marke Danzig (12c gest 700 €) gepr. angeboten wird für 200 Euro<<

Farbabbildungen aus Katalogen können mehr schlecht als recht zum Farbvergleich genommen werden bzw. sollte man mit Farbverfälschungen rechnen. Frage: weißt du, wie die Offsetdruckmaschine der Druckerei eingestellt war, als die Kataloge gedruckt wurden? Drucker können zu den verschiedenen Farbgegebenheiten bei 1 Druckmaschine einiges erzählen. Ein Beispiel für einen misslungenen Offsetdruck (Briefmarken eine Privatpostunternehmens) wurde hier letztens im Forum vorgestellt, wo nahezu jede Marke im gleichen Zehnerbogen von der benachbarten abwich!

>>Ich will euch hier nicht nerven<<

Nein, du nervst nicht - zumindest geht es mir so. Ich finde es u.a. auch gut, z.B. einmal bestimmte Dinge wie Farben, Farbkatalogisierung und Farbvergleiche mittels Auktions- oder sonstigen Katalogen anzusprechen.

@ Carolina Pegleg [#19]

>>Das war bestimmt nicht leicht, diese Marken so zusammenbekommen.<<

In dem Fall war es nicht so schwer, von jeder Farbgruppe ein Exemplar zu bekommen. An einem Tauschtag hatten zufällig 2 Sammler das entsprechende Material von jeder Farbgruppe dabei, vielleicht aber auch reiner Zufall.

>>Irgendeine andere Idee, wie man vor der Prüfentscheidung die Wahrscheinlichkeit eines Treffers besser eingrenzen kann?<<

Ja, Originalmarken (entsprechend farbsigniert) der Urmarke besorgen und als Vergleichsstück danebenlegen. Danach sollte man sich mit Farben im allgemeinen befassen und sich für diesen Fall die Unterschiede aufzeigen (lassen). Vielleicht kommt ihm bzw. dies gilt natürlich auch für andere interessierte Sammler, zukünftig ein vergleichbar gelagerter Fall vor, wo man das bereits erlernte Wissen anwenden kann - Stichwort: Lernen, lernen und natürlich beim Hobby entspannen.

Ansonsten hat Mirco78 vielleicht auch einen Bekannten für Danzig oder Deutsches Reich, der über das entsprechende Material verfügt bzw. wo er die betreffende Marke einer vorbereiteten Prüfsendung beilegen kann.

@ Mirco78 und Carolina Pegleg:

>>Was die Marke von Mirko betrifft, so sieht sie mir laut Scan eher wie die von Dir gezeigte "a" aus als wie die "e." Der Scan scheint mir die genannte Wahrscheinlichkeit nicht positiv zu verändern.<<

Nachfolgend ein Scan, der neben bereits gezeigten (farbsignierten) Marken weitere Beispiele der betreffenden Farbnummer enthält:



1. Reihe:

Marke 1 und 2 = Urmarkenfarbe DR 115a (Danzig 12a)
Marke 3 und 4 = Urmarkenfarbe DR 115e (Danzig 12c)

2. Reihe = Marken der Urmarkenfarbe DR 115b (Danzig 12b)

Allgemein kann man sicherlich sagen: je billiger die Marke (Bsp. Germania; Gemeinschaftsausgaben), umso größer ist auch der Farbentopf, in dem verschiedene Farbnuancen vorkommen. Von diesem Farbentopf wurden bzw. werden einzelne Farbnuancen klar herauskristallisiert, die auch als einzelne Farbnuance innerhalb dieses Farbtopfes abgrenzbar sowie prüfbar + in Katalogen beschreibbar sind (bzw. sein sollten).

Im Fall der Mi-Nr. 115 beschreiben die Farbengruppen a; b und e selbst Farbtöpfe (siehe Farbnamen im Katalog), wo ergo verschiedene Farbnuancen vorkommen, praktische Beispiele siehe vorstehenden Scan.

Gruß
Pete

Nachtrag: Die linke ungebrauchte Danzig-Marke (untere Reihe) auf deinem Scan scheint mir verblasst (zuviel Sonnenschein?).
 
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