Thema: Briefmarkenprüfstelle Basel / Prüfungen durch Martin Eichele
bayern klassisch Am: 07.10.2013 19:07:49 Gelesen: 68497# 12@  
@ Heinz 7 [#9]

Hallo Heinz,

"Ich bin nicht der Anwalt von Herrn Eichele und nehme ihn auch nicht in Schutz, sollte er stümperhafte Fehler gemacht haben."

Ich bin auch nicht sein Ankläger und hatte bisher nur ein "Attest" von ihm zu einem gekauften Bayernstück vorliegen, das ich sicherheitshalber entsorgt habe, nicht das dieses noch jemand geglaubt hätte. Aber jeder mach Fehler, da bin ich ganz bei dir.

"Ich muss sagen, ich habe schon viele Atteste von vielen Prüfern gesehen, die teils "unerklärlich" daneben lagen."

In der Regel haben die BPP recht, aber auch da gebe ich dir recht, dass bei vielen Attesten und dem Stress, gerade vor großen Auktionsterminen, schon einiges schief gehen kann, auch wenn es das nicht sollte.

"Aber dass er ein Philatelist mit immensen Kenntnissen ist, bei dieser Aussage bleibe ich (ohne mich jetzt verpflichtet zu fühlen, jemandem das "beweisen" zu müssen)."

Diese Aussage ist unsubstantiiert - ich hatte ja schon zuvor gefragt, in welchem Gebiet oder bei welchen Gebieten Hr. E. ein absoluter Kenner mit immensen Kenntnissen sein soll und bekomme jetzt schon wieder keine Antwort. Bitte sag mir doch, wo er höchstkompetent ist, damit wir das alle wissen. Beweisen musst du nichts, nur uns das/die Gebiet/Gebiete mitteilen.

"Die meisten Personen, die mit Herrn Eichele längere philatelistische Gespräche führen, werden vermutlich zu demselben Schluss kommen."

Das fußt wohl auf Hörensagen - welche nachgewiesenen Kenner der jeweiligen Materie kommen zu welchem Schluß?

"Sein Leistungsausweis als Mitarbeiter bei diversen Auktionshäusern muss wohl auch anerkannt werden (zuerst Christie's Zürich, u.s.w.), ferner war/ist er persönlicher Berater von ganz grossen Sammlern, die vermutlich seine Leistungen auch nicht an Anspruch nähmen, wenn er nicht gut wäre."

Die meisten "Mitarbeiter" bei diversen Auktionshäusern stehen in der Kompetenz - Hierarchie ziemlich weit unten. Einige können mit Mühe den Michel - Katalog lesen. Herr E. kann offenbar hin und wieder nicht mal das. Es sind oft Rentner, die für wenig Geld beschreiben sollen, was sie nicht können. Die Zahl mitteleuropäischer Auktionen, die über wirkliches Fachpersonal verfügen, kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Für jedes dieser Auktionshäuser bin ich sehr, sehr dankbar.

Zu den Beratern von großen Sammlern: Ich habe mehrfach mitansehen müssen, wie die Erben großer Sammler, die "beraten" wurden, fassungslos dreinblickten, als sie die Auktionsergebnisse im Saal mitbekamen. Da waren nicht wenige den Tränen nahe. Große Sammler haben i. d. R. nicht viel Ahnung von dem, was sie sammeln. Zwar lieben sie ihr Sammelgebiet, sammeln auch mit viel Geld und Engagement, haben aber wenig Zeit und beschäftigen sich mit den ersteigerten Objekten so gut wie nicht mehr. Ihre Raritäten fliegen in den Tresor und bleiben auch im Dunkeln, bis dass der Tod sie scheidet.

Diese Sammler, die über eine hohe Finanzkraft verfügen, werden oft genug von sogenannten Beratern und Auktionshäusern zu Käufen gedrängt, die die "Fachleute" für sammlungsunabdingbar halten. Dann spricht man sich beim Ausruf und Zuschlag ab und - schwupps - hat der Großkopferte für 50.000 oder 100.000 die Weltrarität gekauft, wenn auch vielleicht zum 5- oder 10-fachen tatsächlichen Wert, aber das spielt ja keine Rolle, denn sowohl die Courtage, als auch die Nebenkosten fließen ja in die "richtige" Kasse.

Ausserdem wirkte er in der Jury von x Ausstellungen; man möge seine Jury-Kollegen fragen, ob mein Urteil über ihn aus ihrer Sicht zutrifft oder nicht.

Da ich seit über 15 Jahren ausstelle (in ganz Deutschland) und auch internationale Juroren kenne, frage ich mich, welche "Jury-Kollegen" das sein sollen, die ihn in den Olymp der Philatelie und Postgeschichte heben. Leider kenne ich keinen davon. Was ich von echten "Kollegen" von ihm weiß, ist dergestalt, dass ich es in einem öffentlichen Forum nicht wiederholen möchte, weil ich sonst Richard in die Bredouille brächte, was mir fern liegt.

Fazit: Jeder Mensch, auch echte Kenner, macht mal Fehler. Macht er mehr Fehler als der Schnitt (Gauss´sche Normalverteilung), dann gilt er nicht mehr als Kenner, oder galt nie als solcher.

Wenn jemand vorgibt, von ganz Altdeutschland ein Kenner zu sein, macht er sich nur lächerlich. Ich kenne niemanden, der von ganz Württemberg, von ganz Bayern oder von ganz Thurn und Taxis ein Kenner wäre, weil die beispielhaft genannten 3 Postgebiete so umfangreich und sammlungskomplex sind, dass ein potentieller Kenner schon ein Genie sein müsste. Wer von vielen Sammelgebieten etwas versteht, ist kein schlechter Sammler - nur zum Prüfer ist er wahrlich nicht geeignet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5504
https://www.philaseiten.de/beitrag/73156