Thema: Briefmarkenprüfstelle Basel / Prüfungen durch Martin Eichele
taro Am: 08.10.2013 05:04:56 Gelesen: 68366# 14@  
@ Wolffi [#13]

Hallo Wolfgang,

Sicher mag es etwas leichtfertig erscheinen, "einfach so" ohne nähere Prüfung zu kaufen, aber wenn sich selbst ein (teilweise) angesehener Prüfer täuscht, hätte ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen eines für mich völlig neuen Sammelgebiets sicher meine Probleme gehabt.

Altdeutschland ist überhaupt nicht mein Gebiet - ich besitze (soweit ich mich entsinne) nicht eine einzige Altdeutsche Marke - von daher gehe ich davon aus, dass deine Kenntnisse mindestens so hoch sind wie meine - vermutlich wirst du dich aber besser auskennen.

Es war mehr die Neugierde auf den katalogmäßigen Michelwert als irgend ein anderes Interesse, diese Marke im Michel nachzuschlagen. Mir wäre vermutlich noch nicht einmal die "falsche" Inschrift ("Herzogth. Schleswig" statt "Schleswig-Holstein" aufgefallen, wenn nicht die angegebene Wertangabe "4 S/3 Sgr" lauten würde. Die 3 Silbergroschen sind nämlich als Wertangabe auf der Marke nicht zu finden.

Und so geht der Blick weiter auf die Nummer 10, die auch ein solches "Doppelnominal" trägt und im Michel abgebildet ist - dort macht die angegebene Wertangabe auch Sinn, dass konnte ich eindeutig nachvollziehen - bei Nummer 15 genau das gleiche Spiel, nur die bei der PPA abgebildete Marke passt nicht ins Bild.

Eine kurze Google-Suche später war die Sache dann erledigt.

Du wirst mit mir sicher übereinstimmen, das es zur Unterscheidung der Nummern 12 und 17 keinen Prüfer, ja noch nicht einmal tiefergehende Kenntnisse im Sammlegebiet benötigt. Wahrscheinlich werde weder ich noch du in mittlerer Zukunft auf ein solch heftig fehlerhaftes Attest stoßen.

Zudem denke ich, und das war meine einzige Leichtfertigkeit, dass man einem eindeutig zur Marke gehörigen Attest glauben schenken sollen dürfte.

BPSB-geprüfte Marken betrachte ich als ungeprüft - aber hierzu wurden ja schon genug Meinungen geäußert.

Der Verkäufer ist auch, nicht zuletzt durch die Bewertungen, über jeden Zweifel erhaben.

Da wir hier auf den Philaseiten und nicht im Haifischbecken eBay sind, hätten der Verkäufer und ich sicher auch im Nachhinein nach entsprechender neuer Prüfung einen Weg gefunden, das Problem zu lösen.


Davon gehe ich absolut aus - auch ich habe ein positives Bild des Verkäufers.

Die angeprangerte Blauäugigkeit ist nur so gross, da ich Marken in dieser "Werthöhe" generell noch von einem BPP prüfen lasse.

Was nun nicht mehr nötig ist - Geld und viel mehr Zeit gespart.

Also nicht zu sehr aufregen - höchstens über einen Prüfer, der 12 und 17 nicht auseinander halten kann.

Nun, sehen wir es mal so: Es könnte sich immer noch um eine echte 17 handeln. Sollte jemand auf die Idee kommen, diese Marke prüfen zu lassen - bitte persönlich dem Prüfer komplett vorlegen und ein Foto des Gesichts beim lesen des Attests machen. ;-)

Viele Grüße
Sven
 
Quelle: www.philaseiten.de
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