Thema: DNA-Analyse für Briefmarken ?
Claudius Kroschel Am: 22.11.2013 11:31:00 Gelesen: 8818# 5@  
@ eurowelter [#1]

Eine DNA-Analyse kostet mehrere Hundert Euro - Die Kristallanalyse mittels (RFA) der Farbpartikel kostest einen Tausender (nur ca. Größenordnungen). Liebe Sammler, lasst bitte die Kirche im Dorf. Es geht um ein Hobby und um nichts weiteres.

Ausserdem sei vermerkt, wenn man an die DNA der Hölzer in dem verwendeten Papier möchte, dass man an der Marke eine Probe entnehmen müsste. Diese wäre verunreinigt, weil mehrere Menschen binnen vllt. 100 Jahre die Marke in der Hand gehalten haben, also wenig bis nicht aussagekräftig.

Die Röntgenfluoreszenzanalyse ist zerstörungsfrei anwendbar, aber was soll es bringen und was soll eine Marke erst mal wert sein um mit einem solchen Verfahren daran rumzuexperimentieren ?

Briefmarken sammeln ist ein Hobby für das Auge. Also sollten unsere Instrumente, mit denen wir die Marken untersuchen und bewerten bei optischen Geräten auch aufhören, bestenfalls noch die UV-Lampen, welche uns aber auch nur etwas sichtbar machen.

Rein ist in meinen Augen kein Sammler oder Philatelist, sondern er interessiert sich für die Mikrostrukturen unterschiedlichster Briefmarken. Er hat ein gutes Fachwissen, unumstritten. Das ist vollkommen legitim. Ich habe aber von Ihm in all den Foren noch nichts zu einer Portostufe, Innendienststempel, Zensurverschlussvignette, etc. gelesen, eigentlich das was Philatelie ausmacht.

Das ist weiterhin nicht schlimm. Nach meiner Auffassung reicht es, wenn ein guter Sammler weiss, dass es sowas wie eine Papierlaufrichtung beim Druckvorgang gibt, mit oder gegen die Faser, fertig aus. Ob das jeder ganz genau untersuchen oder gar wissen muss für sein Sammelgebiet: ganz klares Nein !

Aber wir wissen ja: Wissen ist nicht schädlich, aber je tiefer der Einblick wird, desto mehr verstellt es uns den Blick für das Wesentliche - die Philatelie !

Wenn wir DNA Koryphäen werden wollen, um die DNA-Methode an Briefmarken anwendbar machen wollen, was es im Übrigen schon gibt, dann sollten wir mittels DNA-Analyse versuchen, so viele Marken zu zerstören um sie zu untersuchen, welche Hölzer etc. verwendet wurden. DNA-Analysen an Briefmarken wurden in Wiesbaden beim BKA und beim LKA in Stuttgart schon vor etlichen Jahren vorgenommen: Es wurden Speichelreste von Mitgliedern der Bader-Meinhof Terroristen an Briefen an die Bundesregierung während der Schleyer Entführung im September/Oktober 1977 eindeutig zugeordnet. Man konnte so klar differenzieren, welche Mitglieder lediglich Botendienste etc. verrichteten und wer zur inneren Führung der Gruppe gehörte um so mehr über Terrorismus zu verstehen.
 
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