Thema: Bewertung von Ersttagsbriefen im Michel Katalog
drmoeller_neuss Am: 28.11.2013 12:32:48 Gelesen: 17295# 7@  
Den einzigen richtigen Satz aus dem langen Beitrag des Michel-Chefredakteurs Oskar Klan möchte ich noch einmal hervorheben:

Zu all dem Gesagten ist noch festzustellen, dass der optische Eindruck eines Beleges einen großen, aber nicht bezifferbaren Einfluss auf den Wert des Beleges haben kann, sowohl nach oben wie nach unten.

Das übrige Geschreibsel ist aber notwendig, weil sonst der Autor des Beitrages wegen Geschäftsschädigung abgemahnt werden könnte. Warum sollte man sich auch noch Briefe-Kataloge kaufen?

Tatsache ist, das Briefe nicht nach Schema "f" bewertet werden können. Echt gelaufene Belege mit Dauermarken und nicht häufigen Portostufen können in der Tat hübsche Summen erbringen. Es müssen aber mindestens drei ernsthaft interessierte Sammler zur gleichen Zeit zusammenkommen, sonst räumt einer alleine zum Schnäppchenpreis ab.

Viele Händler gehen dieses Problem mit moderner Briefware praktisch an und lassen quasi den Kunden sortieren: Zunächst wird jeder Beleg aus dem Posten mit 1,-- EUR pro Stück angeboten, und der Posten vielleicht drei oder viermal auf Messen mitgenommen. Der verbleibende Bodensatz macht die gleiche Anzahl an Runden, nur diesmal zu 50 cent pro Beleg. Je nach verfügbarem Platz wiederholt sich das Spielchen ein drittes Mal, nur diesmal zu 30 Cent pro Beleg.

Was dann noch überbleibt, wird entweder zu "unberührter Kiloware" kleingeschnitten, als "Opas Dachbodenfund" als Posten bei ebay verhökert oder grosszügig Bethel als Spende überlassen. Ganz skrupellose Händler gehen den Weg zur blauen Tonne, schliesslich hat der Posten schon genügend Geld eingebracht.

Zu El Müs Brief: Handelwert setze ich mit 50 cent an, wenn es sich nicht wirklich um einen seltenen Stempel oder irgend etwas anderes besonderes handelt. Das entspricht einem Michel-Katalogwert von 20%, d.h. 2,50 EUR wäre im Tausch auszugleichen. Ein anderer pragmatischer Ansatz ist es, einfach den Wert der losen gestempelten Marken zu addieren oder per Stück zu vertauschen. So mache ich es immer.
 
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