Thema: Deutsches Reich Infla: Inflationsbogen
muemmel Am: 28.12.2013 20:28:35 Gelesen: 88680# 95@  
Guten Abend,

nach längerer Pause wieder mal ein paar Zeilen zum Thema "Deutsches Reich - Inflationsbogen".

Die "normalen" Freimarken (Germania, Ziffern und Arbeiter, Posthörnchen, Ziffern im Kreis, Rosetten) des Deutschen Reiches kamen stets in Bogen zu je 100 Marken an die Postschalter. Doch keine Regel ohne Ausnahme, denn es gab auch sogenannte Kleinbogen mit 25 Marken.

Doch wie kam es dazu?

Fehlerhafte Druckerzeugnisse der Reichsdruckerei wurden in der Regel als Makulatur ausgesondert und vernichtet. Da Papier während der Inflationszeit aber ein wertvoller Rohstoff war, wurden aus fehlerhaften 100er-Markenbogen, wenn sie teilweise noch brauchbar waren, eben diese 25er-Kleinbogen herausgetrennt.



Wie auch bei den normalen Schalterbogen, wurden die Kleinbogen zu je 20 Stück in entsprechend dafür gefertigte Taschen gesteckt und über die Oberpostdirektionen (OPD) an die Postämter verteilt.



Solche Kleinbogentaschen sind nicht häufig zu finden, werden jedoch von einigen wenigen Spezialisten gesucht.

Während der Hochinflation ab September 1923 hatte man jedoch für diese arbeitsintensive Maßnahme keine Zeit mehr, da die Portoperioden immer kürzer wurden und ständig den Druck neuer Wertstufen erforderte.

Herzlichen Dank an unser Forummitglied diva für die Abbildungen.

Schöne Grüße
Harald
 
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