Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 31.12.2013 09:58:06 Gelesen: 1053848# 297@  
Liebe Sammlerfreunde,



in Germersheim (Pfalz) am 1.7.1849 als einfacher, unter 1/2 Loth schwerer Portobrief aufgegeben, wäre er allein schon deshalb hochinteressant, weil an diesem Tag die ersten bayer. Briefmarken hätten verwendet werden sollen, zeitgleich mit dem neuen Taxregulativ, das schon auf die Nominalen der Marken abstellte. Wie wir wissen, hat es sich dann aber noch 4 Monate heraus gezögert, sonst wäre das ein "Ersttagsbrief", auch wenn die Verwendung von Marken für Briefe ins Ausland noch nicht geduldet wurde.

Aber zurück zu Realität. Germersheim liegt sehr nah an Baden - praktisch nur über den Rhein und wenn man als maximale Entfernung Germersheim - Karlsruhe annimmt, dann kommt man nur auf 3 Meilen.

Das war aber nicht mehr relevant, seit es den fortschrittlichen Postvertrag Bayerns mit Baden vom 1.8.1843 gab,in dem festgehalten wurde, dass es 3 Klassen von Gemeinschaftsporti gab und die höchste Klasse bei Entfernungen über 15 Meilen bayerische - badischer Gesamtstrecke nur noch 12x waren. Germersheim notierte diese 12x rechts und sie wurden, von wem auch immer, sogar unterstrichen. Da das Gemeinschaftsporto halbscheidig zu teilen war, bekam Bayern satte 6x für einen Brief, der nur wenig Transportstrecke erforderte, während Baden ihn 180 km weit zu befördern hatte und auch nicht mehr bekam.

Da der Brief mit der badischen Bahnpost (leider ohne Stempelung) nach Basel lief, glaube ich, dass man für Basel 2x = 14x ansetzte. Wer für die weiteren 6x zuständig war, um auf die notierten 20x zu kommen, kann ich nicht sicher sagen. Evtl. Bern?

In Genf dürfte man 9 Decimes = 27x Porto kassiert haben. Für Korrekturen / Verbesserungen der Beschreibung wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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