Thema: Wie bringt man die Jugend zum Briefmarken sammeln ?
drmoeller_neuss Am: 03.01.2014 09:18:40 Gelesen: 47393# 42@  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

Ich freue mich über jeden, der wie ich Spass am Hobby "Philatelie" hat, vor allem, wenn er jünger als ich bin. Die Philaseiten haben den grossen Vorteil, dass das Alter keine Rolle spielt. Ein 14-jähriger wie Du kann sehr gute und lesenswerte Beiträge schreiben, ein 82-jähriger nur Stuss und Polemik. Umgekehrt geht es natürlich auch.

Persönlich habe ich auch kein Patentrezept, wie Du Deine Altersklasse vom Sammeln überzeugen kannst. Freunde, die wie Du Interesse an fremden Kulturen oder der deutschen Geschichte haben, kannst Du mit schönen Marken und Belegen beeindrucken. Mir fällt nur das Thema Inflation ein: wie kann man diesen Abschnitt der Geschichte besser belegen als mit Briefen, die im Abstand von nur wenigen Tagen geschrieben wurden, aber mit Portosätzen frankiert wurden, zwischen denen der Faktor zehn liegt?

Sammler, die MüSchis sammeln (der ausgeschriebene Ausdruck ist nicht jugendfrei und steht für "Plattenfehler") oder Farbvarianten, die nur wenige Experten mit teuren Geräten sicher bestimmen können, haben es in der Umwelt schwerer als Sammler wie Du, deren Sammelgebiete "greifbar" sind.

Vielleicht bietet sich in Geographie oder Geschichte ein Referat über Irland oder die sowjetische Besatzung im Nachkriegsdeutschland an, dass Du mit Belegen aus Deiner Sammlung ausschmücken kannst? Ich hatte in meinen Schulreferaten eigentlich in meinen Vortragsunterlagen (neudeutsch: "Hand-Out") immer ein paar Briefmarken abgebildet, z.B. zu einem Referat über Berthold Brecht die entsprechenden Sätze aus der DDR.

Zum leidlichen Thema "Tausch" und "Briefmarkenerwerb": Zum Glück ist der Geldbeutel nicht entscheidend. Ich kenne reiche Sammlerkollegen, den fehlen ein paar Marken, die im Michel mit wenigen Eurocent notiert sind, die aber einfach nicht aufzutreiben sind. Am Geld mangelt die Beschaffung hier nicht. :-)

Und getauscht wird immer, oft aber unter Einsatz des universellsten Tauschmittels "Geld". Ich kenne mich in Deiner Gegend nicht aus, mein südlichster Einsatzpunkt ist Köln. Dort treffen sich philaseiten-Mitglieder jeden dritten Samstag im Monat und tauschen auch Briefmarken und Belege. Wenn Deine Schülerfahrkarte am Wochenende bis Köln reichen sollte, komme doch einfach vorbei. Bitte vorher im Forum anmelden, damit wir auf Deine Sammelgebiete vorbereitet sind.

Bleibt nur noch der Brieftausch, der viel Spass machen kann, aber bei dem man auch Frust wegstecken muss, wie Postverluste oder einfach schlechte Tauschpartner, mit denen man das erste und das letzte Male im Leben tauscht. Das einfachste ist es, auf den Philaseiten Tauschwünschen einzustellen. Hier funktioniert auch halbwegs die "soziale Kontrolle". Enttäuscht werden kann man aber auch auf dieser Plattform.

Etwas zeitaufwendiger, aber trotzdem empfehlenswert sind Tauschplattformen wie http://www.briefmarken-fair-tauschen.de .Hier findest Du auch viele kleine Werte, Du musst aber etwas Geduld mitbringen, bis Dein eigenes Material vertauscht ist und Du genügend Punkte auf dem Tauschkonto hast. Je nach Deinen Fremdsprachenkenntnissen können für Dich auch internationale Tauschplattformen wie http://www.tradeonlystamps.com/ interessant sein.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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