Thema: Österreich: Portofreie Korrespondenzkarten
Cantus Am: 05.01.2014 15:38:47 Gelesen: 7231# 3@  
@ Baber [#2]

Hallo Bernd,

es freut mich, dass ich mit einem ersten Einblick in eines meiner österreichischen Sammelgebiete dein Interesse und vielleicht auch das Anderer geweckt habe. Dein Beitrag ermuntert mich, hier weiterzumachen und nach und nach allerlei Unterschiede der Kartengestaltung oder einfach nur reizvolle unterschiedliche Postwege bei den portofreien Korrespondenzkarten vorzustellen.

Karten dieser Art sind immer einmal wieder in Messeangeboten, bei Flohmarkthändlern oder in Rundsendungen anzutreffen, allerdings mehr im süddeutschen Raum oder in Österreich, hier im Großraum Berlin/Brandenburg kaum einmal. Dennoch konnte ich im Laufe mehrerer Jahrzehnte allerlei Material für den Aufbau der Sammlung finden.

Heute nun die erste portofreie Korrespondenzkarte, die zum Verkauf kam. Diese Karte unterscheidet sich von den nachfolgenden Ausgaben vor allem dadurch, dass sich rechts oben ein briefmarkenähnlicher Aufdruck mit der Preisangabe befindet, links oben unter dem Doppeladler aber keine Textumrandung zu finden ist. Die Rückseite der Karte ist leer.



Es gibt diese Karte nur in deutscher Sprache; sie erschien am 15.10.1884 sowohl als Einzelkarte (Nr. 1) oder als Doppelkarte (Nr. 2). Da jedoch die Folgeausgabe (Nr. 3) bereits ebenfalls im Jahr 1884 zum Verkauf kam, sind Karten der ersten Ausgabe, insbesondere als gelaufenes Exemplar, recht selten aufzufinden. Hier nun eine Karte der ersten Ausgabe, allerdings erst am 2.1.1887 verwendet. Damit beschreibt das Gemeindeamt Wolfersdorf dem Bürgermeisteramt in Tetschen an der Elbe einen Sachverhalt in einer Armensache (Begründung der Portofreiheit). Der Schreiber der Mitteilung hatte sich bei seiner Unterschrift im Jahr geirrt, das neue Jahr war ja auch gerade erst ein paar Stunden alt.



Viele Grüße
Ingo
 
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