Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 24.08.2007 21:24:53 Gelesen: 1329936# 8@  
Markige Geschichte aus Wilhelmshaven und Remscheid

Von Heinz-Peter Tjaden

Readers-Edition.de (17.08.07) - Darüber lacht man an der Jade: Zum 100-jährigen Bestehen der Kaiser-Wilhelm-Brücke ist am 9. August 2007 eine Sondermarke erschienen, auf der es keinen Hinweis gibt, dass sich diese Brücke in Wilhelmshaven befindet. In Deutschland gibt es drei Brücken mit diesem Namen…

Doch jetzt ist auch noch von Schwindel die Rede, zwei Briefmarkenvereine liegen im Clinch, ein Verein wird angeblich hintergangen.

Die markige Geschichte: Vor der Wilhelmshavener Post gibt es am 9. und 10. August einen Stand, den der Remscheider Briefmarken-Sammler-Verein für Stadtgeschichte aufgebaut hat. Angeboten werden Vignettenblöcke “100 Jahre Kaiser-Wilhelm-Brücke”. So steht es am 9. August 2007 auch in der Lokalzeitung.

Erboste Reaktion

Zwei Tage später empört sich der Wilhelmshavener Verein für Briefmarkenkunde über diese Aktion. Der zweite Vorsitzende Gerhard Weiss gegenüber der “Wilhelmshavener Zeitung”: “Darüber werden wir mit unserer Rechtsabteilung sprechen.” Aus philatelistischer Sicht seien solche Blöcke wertlos. Dennoch tauche dieser Verein immer wieder bei Stadtjubiläen mit solchen Angeboten auf.

Das macht den Wilhelmshavener Hans-Günter Osterkamp stutzig und bestellt probehalber beim Remscheider Briefmarkensammler-Verein einen Vignettenblock. Die prompte Antwort des Vorsitzenden Volker Liek: “Die von Ihnen beschriebenen Vignettenblöcke sind von unserem Verein nie verausgabt worden. Hier hat ein Privatmann zum wiederholten Male unseren Verein als angeblichen Herausgeber missbraucht. Leider gibt es keine rechtliche Handhabe, um so etwas zu unterbinden. Wir als Verein distanzieren uns von solchen Machenschaften, da sie nur einen Zweck verfolgen, nämlich gutgläubigen Sammlern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich kann nur sagen, dass Sie Glück gehabt haben und diesem Schwindler nicht aufgesessen sind.”

Keine rechtliche Handhabe?

Dass es keine rechtliche Handhabe gegen Schwindler gibt, hat auch Hans-Günter Osterkamp zum ersten Mal gehört. Also hakte er heute nach, bot Volker Liek Hilfestellung an und schlug vor: “Wenn derartige Aktionen deutschlandweit zu Stadtjubiläen von einem Schwindler veranstaltet wurden und werden, müsste sich der Remscheider Briefmarken-Sammler-Verein doch sofort öffentlich bemerkbar machen und alle anderen Briefmarkenvereine und -Freunde bundesweit informieren.”

Ist dieser Verein bisher wirklich so bläuäugig gewesen wie seine Internet-Seiten? Einen Verein mit dem Namen “Briemarken-Sammler-Verein für Stadtgeschichte” sucht man im Netz übrigens vergeblich…

Die sind echt!

In zwei Wochen wird rund um die Kaiser-Wilhelm-Brücke ein Fest gefeiert, zu dem sich auch das Team “Erlebnis Briefmarken” der Deutschen Post AG angesagt hat. Die Philatelisten, die am 1. und 2. September nach Wilhelmshaven kommen, sind also auf jeden Fall echt!

(Quelle: http://www.readers-edition.de/2007/08/17/markige-geschichte-aus-wilhelmshaven-und-remscheid/)
 
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