Thema: Bewertung von Ganzsachen Ausschnitten
Cantus Am: 29.01.2014 03:27:01 Gelesen: 37197# 52@  
@ JohannesM [#51]

Hallo,

bei neueren Belegen, also solchen nach etwa 1900, gibt es dafür keine besondere Wertfeststellung, da die Frankatur ja aus einer zerschnittenen Ganzsache besteht und diese Art der Frankatur in aller Regel auf eine Spielerei von Sammlern zurückzuführen ist. Kein normaler Postbenutzer wird sich erst einmal eine Ganzsache kaufen, nur um dann den Wertstempel auszuschneiden und irgendwie auf einem anderen Poststück aufzukleben, wenn er die Frankatur viel leichter mit einer bereits rückseitig gummierten Briefmarke abdecken könnte.

Im Ganzsachenkatalog kann also über so eine Frankatur nichts stehen, denn es wurde ja keine Ganzsache für die Frankatur verwendet, sondern nur ein kleines herausgeschnittenes Teil von ihr, und im Briefekatalog kann auch nichts stehen, denn da werden Briefmarkenfrankaturen auf Bedarfspost bewertet, aber keine Sammlerspielereien. Wenn du aber in einem Briefmarkenkatalog die allerersten Briefmarken, so um 1850-1860, nachschlägst, wirst du in einigen Bereichen Schätzwerte für Frankaturen mit Ganzsachenausschnitten finden, aber nur, weil es Leute gibt, die dafür viel Geld auszugeben bereit sind. Bei neuerer Ware dagegen bestimmt der potentielle Erwerber den Preis, feste Richtlinuien dafür gibt es nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/2052
https://www.philaseiten.de/beitrag/79770