Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 05.02.2014 09:59:53 Gelesen: 1052083# 319@  
... and now for something completely different ... (Monthy Python)

Liebe Sammlerfreunde,

für die älteren von uns sind auch Briefe interessant, die während politisch problemhafter Zeiten nicht direkt, sondern über "Umwege" versendet wurden. Einen solchen Fall haben wir hier vorliegen.



Ein Brief wurde am 10. Februar 1808 in Basel geschrieben. Dort hätte man ihn nach Spittal in Österreich auch aufgeben können, doch das wollte man nicht. Statt dessen (wie?) transportierte man ihn nach München zur Firma Seb(astian) Pichler seel(ige) Erben, wie man siegelseitig lesen kann. Da man dies lesbar aufschrieb, gehe ich davon aus, dass er einem Reisenden mitgegeben oder einem anderen Handelshaus in München in einem anderen Brief versteckt zusandte.

Dort gab man den Brief nicht nur einfach auf, denn Briefe nach Österreich unterlagen ja dem Frankozwang, so dass die Firma Pichler ihn bis zur Grenze (gewünscht war vom Absender "p(er) Linz" mit 4x frankierte (die zuvor notierten 6x wurden wohl abgestrichen, weil der Brief nur bis 1/2 Münchener Loth gewogen hatte und nicht bis 1 Loth).

Ab der Grenze wurden 24x CM notiert, die der Empfänger, Herr Gottlieb Weinmeister, zahlen durfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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