Thema: Vor 100 Jahren: Der 1. Weltkrieg aus philatelistischer Sicht
hajo22 Am: 09.03.2014 13:39:10 Gelesen: 109194# 14@  
Britische Markenfälschungen für das Deutsche Reich, Bayern und Österreich.

Über die britischen Kriegspostfälschungen im 1. Weltkrieg weiß man auch heute noch wenig. Es sind keine offiziellen Dokumente bekannt. Initiator dürfte der britische Geheimdienst gewesen sein. Geplant war es, mit den Marken Propaganda in großem Stil innerhalb der Mittelmächte zu versenden. Diese Aktion hat während des 1. Weltkrieges jedoch nicht stattgefunden, zumal die Fälschungen wahrscheinlich auch erst gegen Ende des Krieges hergestellt worden sind.

Gefälscht wurden: Deutsches Reich Germania 10 und 15 Pfg. (Mi.Nr. 86 u. 101), Bayern König-Ludwig-Ausgabe 5,10 und 15 Pfg. (Mi.Nr. 112,114,115, gezähnt und geschnitten) sowie 5 und 10 Heller-Marken (Krone-Ausgabe Mi.186,188) und 25 Heller Portrait Kaiser Karl (Mi. 223) von Österreich.

Ich besitze nur die gefälschten Germania-Marken, die ich hier zeige:



Die Fälschungen sind am Papier und vor allem an der Gummierung gut erkennbar (daneben gibt es noch weitere Merkmale in der Zeichnung).
Diese Germania-Marken tauchen auf Briefen in der Nachkriegszeit (1919-1922) auf (ein deutscher Händler war im Besitz größerer Mengen dieser Fälschungen).

Markenfälschungen der Mittelmächte gibt es nicht.

Wer sich mehr dafür interessiert, hier der Literaturhinweis: "Die Schwarze Post" von Wolfgang Baldus, Band 1. Ein sehr informatives und lesenswertes Buch.

Schönen Sonntag.
Jochen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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