Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 29.03.2014 13:03:59 Gelesen: 584110# 142@  
@ Pepe [#138]

Es ist für Sammler, die schöne Stücke haben, immer eine schwierige Entscheidung, ob man seine Freude darüber mit anderen teilt, oder ob man damit negative Gefühle auslöst (Neid, Depression, u.ä.). Ich persönlich kann mich seit langem an Weltraritäten anderer erfreuen, ich bestaune die grössten Seltenheiten, kaufe Bücher über die seltensten Briefmarken und lerne an Ausstellungen immer wieder neue Schätze kennen. Natürlich wünscht man sich, daran "teilhaben" zu können und freut sich, wenn man solche Stücke auch selber besitzen kann. Dass dies oft einhergeht mit erheblichem Geldeinsatz, lässt sich manchmal nicht vermeiden. Aber das kann ja jeder Sammler selber entscheiden, bei der Wahl seines Sammelgebietes. Ich kenne Sammlungen mit Weltraritäten, die haben ihre Besitzer kaum Geld gekostet.

"Geteilte Freude ist doppelte Freude", ist ein Sprichwort, und darum hoffe ich, dass meine Beiträge Freude und Enthusiamsmus auslösen, so wie bei mir, wenn andere ihre Schätze zeigen! Und schliesslich ist es auch Ansporn, selber weiter zu sammeln und zu suchen! Und auch einmal selber gutes Geld für gute Ware auszugeben?

Ich habe vorgestern Stempel fig. 273 angekündigt, und da ist einer: Stempel M1 "BOTUSCHANI"



Das Formular "Posta No. 19" ist ca. 34 cm breit und 22.5 cm hoch. Es dient der Abrechnung über Geldsendungen und Pakete und trägt den Titel "Fatura gropurilor ku bani si a paketelor". Das Formular hat 19 Zeilen und eine Summenzeile, hinten hätte es noch Platz für Sendungen 20-37 (plus Summenzeilen). Im vorliegenden Fall gingen 4 Sendungen (siehe 2. Spalte: No. 1-4) von Botuschani (siehe 1. Spalte) nach Jassy (4. Spalte). Am 11.1.1862 wurde das Formular ausgefüllt, am 13.1. kam die Sammelsendung in Jassy an.

Das Gewicht der vier Sendungen betrug 324, 236, 331 und 66 dram (vgl. 9. Spalte, 1 Dram = 3.2 Gramm) im Wert von 592, 1862, 9450 und 1723.37 Lei (siehe 8. Spalte). Nur für Sendung 3 war eine Postgebühr fällig von 27.30 (Lei+Parale), dass es in der (10.) Spalte "Franko" eingetragen wurde, zeigt, dass der Absender es schon bezahlt hat (11. Spalte "Porto" hiesse: dem Empfänger muss bezahlen). Ich vermute, dass die Sendungen 1,2+4 amtlich und gebührenfrei waren (handschriftlich könnte das "oficial"? heissen und "idem"=gleich). Die dritte Sendung war eine Geldsendung von 300 Galben = Goldmünzen (7. Spalte), die Sendungen 1+2+4 kann ich nicht entziffern.

1 Galben = ca. 1.1 dram = 31.50 Lei, das passt genau zu einem ähnlichen Beleg von 140 Galben = 187 dram = 4410 Lei, siehe Buch Heimbüchler 1994, Seiten 188+189!

Schön ist sicher auch der sog. "Draperie"-Stempel (Dragomir fig. 329, "DR")

Herzliche Grüsse - Heinz
 
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