Thema: Mitgliederzahl im BDPh Bundesverband weiter rückläufig
drmoeller_neuss Am: 02.04.2014 13:54:31 Gelesen: 107697# 76@  
Ich möchte keine neue Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen, aber der BDPh-Beitrag ist eigentlich mit der "Philatelie", der mit Abstand besten deutschen Fachzeitschrift mehr als abgegolten. Auch über eine moderate Beitragsanhebung kann man diskutieren, schliesslich hat gerade der öffentliche Dienst drei Prozent mehr bekommen. Die allgemeine Teuerung geht nicht am BDPh vorbei.

Der BDPh sollte die generelle Beitragsstrategie überdenken. Ich habe das Gefühl, dass Einzelmitglieder alle anderen Mitglieder subventionieren, die über ihren Ortsverein und Landesverband im BDPh sind. Natürlich verursachen Einzelmitglieder höhere Kosten für Inkasso und Einladungsschreiben, aber muss dieser Unterschied fast 20 EUR betragen? Persönlich bin ich kein Freund von Zwangsmitgliedschaften. Es sollte jeder aus freien Stücken entscheiden können, ob er in einem Ortsverein, in einer Arbeitsgemeinschaft oder im BDPh oder in allen Vereinen Mitglied ist, wobei nichts dagegen spricht, dass die Jahresbeiträge gemeinsam eingezogen werden und dem Mitglied ein Rabatt gewährt wird.

Und der Kritikpunkt mit der Unterstützung der "philatelistischen Elite" ist durchaus gerechtfertigt. Der Normalsammler stellt nicht aus, und auch viele fortgeschrittene Sammler haben keine Lust dazu, schon alleine, weil sie ihre Sammlung nicht den klimatischen Strapazen des Transports und vielleicht ungeeigneten Lichtverhältnissen aussetzen wollen. Das gleiche gilt für den Rechtsschutz, den die meisten nicht brauchen. Über den Inhalt der "Philatelie" kann man immer streiten, etwas weniger Hofberichterstattung steht auf der Wunschliste aller, auf der anderen Seite kann ich die Berichte über Golfturniere mit irgendwelchen Auktionatoren auch überblättern, wenn der sonstige Inhalt stimmt. Letztlich bezahlen die Auktionskunden die Golfturniere mit ihren Aufgeldern selbst. Das muss jeder Auktionskunde für sich selbst entscheiden, oder er das will oder nicht. Für das Auktionshaus ist eine eine preiswerte Methode der Marktforschung und Kundenbindung.

Für die Basis könnte mehr gemacht werden. Es sind die Kleinigkeiten, die das Sammlerleben erleichtern. Ich bin noch auf der Suche nach Excel-Listen zur Verwaltung von meinem Tauschverkehr. Wo sind die "Infopakete" für die Vereine für Jugendarbeit oder Fälschungsbekämpfung? Ich warte immer noch auf einen Foliensatz für einen Vortrag über Fälschungen, oder muss jeder Ortsverein das Rad neu erfinden? Die von Helma Janssen [#72] initiierte Bildungskonferenz ist ein guter Ansatz, wird für viele schon am Reiseaufwand oder dem festen Termin scheitern. Lassen sich hier nicht moderne und flexiblere Medien wie Videokonferenzen mit Skype gewinnbringend einsetzen?

Warum werden Tauschtage nicht aktiv unterstützt? Viele Vereine können nicht das finanzielle Risiko stemmen, wenn wegen Blitzeis oder anderer Ereignisse weniger Besucher kommen als geplant. Hier könnte der BDPh mit einer Ausfallbürgschaft einspringen, und würde im Gegensatz dazu auch an den Einnahmen profitieren, so dass in der Gesamtsumme über alle unterstützen Tauschtage der Aufwand für den BDPh plus-minus-null bleiben würde. In vielen Bundesländern sind Tauschtage Mangelware. NRW gehört sicher nicht dazu.

Und zum leidlichen Thema BDPh-Forum: Man soll in Diskussionsforen eigentlich nicht über andere Foren meckern. Ich breche hier meinen Grundsatz und stimme Hobbyphilatelist [#64] zu, dass sich das BDPh-Forum über die Moderation Gedanken machen sollte. In der Vergangenheit hatten die Moderatoren nicht immer ein glückliches Händchen, um es vornehm auszudrücken. Es gibt hervorragende Techniker, die (fast) jedes Problem lösen, die aber beim Thema Menschenführung und Teamarbeit nur mittelmässige Leistungen bringen. Gute Moderatoren zeichnen sich durch Diplomatie und Konsequenz an entscheidenden Punkten aus. Daran mangelt es zur Zeit im BDPh-Forum.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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