Thema: Aufbau einer Stempelsammlung
Cantus Am: 14.04.2014 14:32:00 Gelesen: 32554# 19@  
@ KaraBenNemsi [#18]

Hallo,

meine Frau ist so eine Stempelsammlerin, die möglichst von jeder Poststelle oder Postfiliale einen Tagesstempel haben möchte. Dazu haben wir stets einige Blankopostkarten oder Blankoumschläge im Handschuhfach, beklebt mit niedrigwertigen Briefmarken. Dabei ist auf die Farbe der Marken zu achten, denn schließlich soll ja der Stempel gut sichtbar sein. Bisher sind wir bei dem Wunsch auf saubere Stempelung nur ein einziges Mal auf starke Ablehnung gestoßen, in den meisten Fällen dagegen wurde extra sauber gestempelt oder sogar vorher noch der Stempel gereinigt und dann mit ausreichend Stempelfarbe versehen. Diese Stempel werden später (mit Marke) ausgeschnitten, die Ausschnitte wandern anschließend in die Alben.

Theoretisch könnte man das zwar auch mit Ganzsachen machen, es sprechen aber zwei wesentliche Gründe dagegen:

1) Ganzsachen, insbesondere Pluskarten, gibt es nicht für ein paar Cent zu kaufen, sondern sie kosten mindestens 45 Cent pro Stück. Briefmarken dagegen kann man grundsätzlich ab einem Wert von nur 1 Cent als Stempelunterlage einsetzen, und zwar auf jeder Art von Papier; das muss kein Papier zur postalischen Beförderung sein, denn der Sinn eines Poststempels besteht darin, ein Postwertzeichen zu entwerten, hier also eine aufgeklebte Briefmarke, nicht aber, eine Postsendung auf den Weg zu bringen.

2) Ganzsachen jeder Art sind, ebenso wie lose Briefmarken, vollwertige Postwertzeichen. Dabei ist zu beachten, dass die Ganzsache alles ist, was sich zwischen den vier Ecken befindet. Der Wertstempel, der sich meistens rechts oben auf der Ganzsache befindet, ist lediglich ein kleines Teil der Ganzsache, also nur ein kleines Teil eines Postwertzeichens. So etwas zerschneidet man nicht, es sei denn, man schreckt auch nicht davor zurück, jede Art von Briefmarke zu zerschneiden, um nur einen Stempelabdruck ins Album stecken zu können.

Meine Frau sammelt u.a. Ortsstempel auf Ganzsachenpostkarten aus Deutschland aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Obwohl die Sammlung schon recht umfangreich ist, passt sie zur Zeit noch in drei mittelgroße Kartons mit den Maßen 34 x 25,5 x 15,5 cm; ich denke, auch in einer kleineren Wohnung sollte in einem Regal ausreichend Platz dafür sein.

Eine zweite Sammlung beschäftigt sich mit deutschen Stempelabschlägen (nur, soweit dafür heute fünfstellige Postleitzahlen bestimmbar sind) auf losen Briefmarken oder auf Briefmarken auf Briefausschnitt; die zugehörigen Alben nehmen ein Vielfaches an Platz im Verhältnis zur Ganzsachen-Stempelsammlung ein.

Es ist also ein Irrglaube anzunehmen, dass kleine Stempelausschnitte auch wenig Platz benötigen; die Ursache liegt darin, dass man solche Stempelausschnitte viel häufiger findet als solche auf Ganzsachen (Postkarten).

Viele Grüße
Ingo
 
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