Thema: (?) (698/703) Die Poststempel von München
PeterPan100 Am: 04.05.2014 14:25:52 Gelesen: 517117# 40@  
@ Eilean [#38]
@ abrixas [#39]

Hallo zusammen,

zu den Münchner Briefträgerstempeln möchte ich einige grundsätzliche Bemerkungen anfügen. Es wurde einmal die Frage aufgeworfen, wo der Stempel (Vorderseite oder Rückseite der Sendung) erscheinen sollte, oder evtl. eine nachträgliche Entwertung darstellt.

Grundsätzlich dürfte der Stempel nicht zur Entwertung von Marken benutzt werden, kommt aber trotzdem vereinzelt vor. Bei Briefen wurde der Stempel grundsätzlich auf der Rückseite abgeschlagen. Bei Postkarten grundsätzlich auf der Vorderseite. Logisch eigentlich, sonst wäre der auf den Mitteilungstext gekommen. Aus den Briefträgerstempeln läßt sich meist ein bestimmter Zustellbezirk nicht ablesen. Die Stempel waren Personengebunden. Verblieben also auch bei einem Wechsel des Zustellbezirkes beim Briefträger. Weiter konnte durch die immer häufiger eingesetzten Aushilfskräfte auch durch diese Stempel der Nachweis des zustellenden Briefträgers dokumentiert werden. Das ist also keineswegs ein Problem der heutigen Zeit.

Die Stempel wurden bereits ab ca. 1864 eingesetzt. Es gibt auch einen Oberbriefträgerstempel ein Rechteckstempel mit "O.B.1" auf der Briefrückseite. Wenn ein bereits gestempelter Brief nicht zustellbar war, mußte er dem Oberbriefträger vorgelegt werden. Dieser machte mit seinem Stempel den Abschlag des Briefträgerstempels ungültig. Diese Stempel sind relativ selten und bringen einen nicht unerhebichen Wertzuschlag auf diesem Beleg.

Diese Stempel sollten nicht mit den Landbriefträgerdstempeln verwechselt werden. Diese wurden grundsätzlich auch bei Briefen immer auf der Vorderseite abgeschlagen. Die Stadtzustellstempel gab es nur in größeren Städten.

viele Grüsse
Wolf
 
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