Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 25.05.2014 08:51:30 Gelesen: 302682# 64@  
Hallo zusammen,

bisher konnte ich zur Geschichte von Familie Hübner vor allem Ansichtskarten zeigen. Von jetzt an geht es mit philatelistischem Material weiter. Vermutlich haben sich meine Urgroßeltern und Familie Hübner während des Heimaturlaubes in Deutschland kennengelernt. Hübners besuchten in der Zeit viele Missionsfeste in den verschiedenen Kirchengemeinden.



Ansichtskarte von der Missionsstation Bulongwa: "Missionar Hübner mit Familie und eingeborenen Kindern". Während eines Missionsfestes schickte der Festprediger Georg Hecker diese Karte an seine Schwester Hedwig - also an meine Urgroßmutter. Auf der Bildseite ist ein Gruß vom "Berichterstatter" Gustav Hübner.



Frau Hübner hat diese Karte an Urgroßmutter am 16.10.1910 in Bulongwa geschrieben. Sie ist allerdings erst am 30.10.1910 im ca. 300 km entfernten Iringa der Post übergeben worden. Im Stempel fehlt übrigens die Jahreszahl. Näher als Iringa waren nur die beiden Postämter in Neu-Langenburg und Muaja. Diese waren aber auch eine Tagesreise von Bulongwa entfernt. Daher hat man die Post vermutlich jemandem mitgegeben, der zu einem der Postämter kam. Am 11. 12.1910 kam die Karte dann in Friedersdorf an. Frau Hübner schreibt:
Herbert schrieb uns, dass sie sich (es sind die Geschwister gemeint) höchstwahrscheinlich in den Herbstferien in ihrem lieben Hause aufhalten werden, das wäre für uns eine große Freude.

Da meinem Urgroßvater die Arbeit in den drei Gemeinden der Pfarrstelle Friedersdorf zu viel wurde und ihm auch das feuchte Klima des Vorspreewaldes zu schaffen machte, hat er sich an die kleine Pfarrstelle in Kraatz bei Gransee versetzen lassen. Die Karte musste also noch nach Kraatz nachgesendet werden.
So ein Umzug war damals viel beschwerlicher als heute, denn es gab in der ganzen Gegend keine gepflasterten Straßen. Der schwere Möbelwagen wurde von 5 schweren Pferden gezogen. Das reichte aber nicht aus, denn er fuhr gleich am Anfang so tief in den Morast, dass der Wagen erst durch den Einsatz von 10 Pferden und 40 Menschen wieder flott gemacht werden konnte.

Viele Grüße
Volkmar
 
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